Sao Paulo/ Brasilien (rad-net) - Nach 4 Jahren wurden die BMX-Weltmeisterschaften wiederholt in Brasilien ausgetragen. Mit dem Bau der BMX-Strecke im "Mario Covas Olympic Parc" wurde hier versucht, eine Region westlich von Sao Paulo BMX-mäßig zu beleben. Die Organisation war ähnlich wie im Jahr 2002, ließ den einen oder anderen Wunsch der 1572 Teilnehmer, darunter 15 deutsche Sportler/-innen, leider offen.
Nach einigen Komplikationen an der Strecke startete das zeitlich deutlich reduzierte Training bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen. Die mit 430 Metern ungewöhnlich lange Strecke war gespickt mit Hindernissen und technisch anspruchsvoll. Besonderes Augenmerk galt hier der Pro-Section, die exklusiv von den Junior-Men und Elite-Men befahren wurde.
Durch diverse Einflüsse wurde das Rennprogramm umgestellt, und so fuhren die Junior und Elite bereits am Freitag um die Titel sowie die für 2008 wichtigen Weltranglistenpunkte.
Maik Baier (Junior-Men) lag die Strecke sichtlich, er konnte sich mit guten Starts und sauberer Technik bis ins Viertelfinale vorarbeiten, hier war mit Platz 5 leider knapp das Ende erreicht.
Regula Runge erreichte mit guten Läufen das Halbfinale der Junior-Women. In dem starken, dichten Feld schied sie mit Platz 7 aus.
Kerstin Fritscher (Elite Women), die noch durch die bei der EM in CheddarGB zugezogenen Verletzungen beeinträchtigt war, konnte sich wieder einmal als älteste Sportlerin in der weibl. Elite locker bis ins Halbfinale fahren. Hier hatte sie dann den einzigsten schlechten Start an diesem Tage und musste versuchen das Feld von hinter her aufzurollen. Dies gelang leider nicht ganz. Sie musste sich mit dem 7. Rang zufrieden geben. Dafür gab es dann 4 Weltranglistenpunkte. Mit den 3 Punkten von Regula liegen die deutschen Damen in der aktuellen Nationenwertung für die Olympiaqualifikation an 11. Stelle.
Ebenfalls am Freitag starteten die Klassen ab 15 Jahren, sowohl Benjamin Zühlsdorf (Boys 16) als auch Thorsten Lindenmeyer (Men 17-24) schafften den Einzug ins Viertelfinale über jeweils die Vorläufe und das Achtelfinale hervorragend. Nach eher mittelmäßigem Start gelang es Benjamin, sich auf Platz 5 vorzuarbeiten, was trotz der Mühe nicht für die Halbfinalteilnahme reichte. Ähnlich bei Thorsten, die Konkurrenz ließ keine Lücke zum Passieren, so dass auch er mit Platz 5 ausschied.
Am Samstag wurden aufgrund anhaltender Witterungs- und Organisationsprobleme die Vorläufe in den Challenge-Cruiserklassen von 3 auf 1 Runde reduziert. Dies nahm Steffen Meissner (19-29) jede Chance, seinen Sturz kompensieren zu können, zumal dieser an sehr aussichtsreicher Position geschah. Stephan Dorn (15/16) erreichte das Viertelfinale, musste sich hier jedoch der schnellen und risikobereiteren Konkurrenz beugen und schied als 6. aus.
Den größten Erfolg für die deutsche Mannschaft konnte Andreas Endlein in der Cruiserklasse 40-44 Jahre verbuchen. Der Routinier belegte an diesem etwas chaotischen und regenreichen Samstag bei Temperaturen um 15°C den zufriedenstellenden 5. Platz. Als bester Europäer!
Am Nachmittag starteten die Cruiser in den Championship-Klassen in ihre Rennen, hier kam Regula Runge bei den Junior-Women Cruisern nach guten Vorläufen bis ins Halbfinale. Nach schlechtem Start wurde sie in einen Sturz verwickelt - alle Chancen, sich von Platz 6 unter die ersten 4 nach vorn zu fahren, gingen hierdurch verloren.
Der Sonntag galt den Challengeklassen bis einschl. 14 Jahren. Die äußeren Umstände – die Temperaturen waren nochmals um 4-5 °C gefallen, ebenso wurde die Strecke, insbesondere die asphaltierten Kurven, durch den Nieselregen sehr rutschig – verlangten den Sportlern eine Menge ab. Dennoch überstand auch hier der Großteil der Deutschen die Qualifikationsrunden. Maximilian Ganser/ Boys 14 gelang es dank seiner ersten beiden guten Vorläufe, trotz Sturz in der 3. Runde ins Viertelfinale zu kommen. Hier allerdings konnte er sich nach schlechtem Start nicht mehr durch das Feld nach vorne arbeiten und schied mit Platz 7 aus. Ähnlich erging es Yanick Duske (Boys 13). Nach guten Vorläufen war auch für ihn das Viertelfinale die letzte Runde. Nun lagen alle Hoffnungen auf Ina Matysik, die in den beiden Jahren zuvor die Weltmeisterschaften durch Sturzpech frühzeitig beenden musste. Diesmal hielt sie sich trotz der widrigen Umstände phantastisch auf dem Rad und stand zum ersten Mal ihrer noch jungen BMX-Karriere im Halbfinale. Lange Zeit kämpfte sie verbissen um Platz 4, was den Einzug ins Finale bedeutet hätte. Schließlich musste Ina die erfahrenere, technisch etwas versiertere Konkurrenz aus Holland passieren lassen und schied mit dem 5. Platz denkbar knapp aus. Ist damit aber immerhin unter den Top Ten in der Welt