Durango (rad-net) - Der 39-jährige Profi-Mountainbiker Benjamin Sonntag ist am
Mittwoch-Nachmittag Ortszeit in Durango, Colorado tödlich verunglückt. Laut
eines Artikels des Durango Herald wurde Sonntag bei einer Trainings-Ausfahrt mit
dem Straßenrad von einem Pickup-Truck erfasst und verstarb noch an der
Unfallstelle. Sonntag hinterlässt seine Eltern, zwei Brüder und Freundin Sarah
Alsgaard.
Benjamin Sonntag, der für das Clif Pro Team vor allem Marathon-Rennen
bestritt, aber früher auch bei deutschen Meisterschaften anderen
Cross-Country-Rennen auftauchte, bestritt zuletzt Rennen auf der griechischen
Insel Salamina und beendete sie unter den besten Zehn. Das sollte ihm die
Spritzigkeit für die Langstreckenrennen verschaffen.
Seine größten Erfolge hatte der studierte Sportwissenschaftler als
Winter-Triathlet (Laufen, Skilanglauf und Radfahren), wo er Welt- und
Europameister wurde. Auch wenn er im Cross-Country kein absoluter Spitzenmann
war, so war Sonntag in der Szene doch sehr bekannt – und beliebt. «Das ist
schlimm, Ben war ein richtig netter Kerl», sagte Manuel Fumic. Weil Sonntag eine
Zeitlang für ein nordamerikanisches Cannondale-Team fuhr, waren sie phasenweise
Marken-Gefährten. Wie viele andere kondolierte auch Bart Brentjens. «In vielen Rennen habe ich seine Eltern getroffen. Ihnen gilt meine Anteilnahme», so der Niederländer.
Zum genauen Unfallhergang wollte die Colorado State Patrol noch keine Angaben
machen. Es ist lediglich bekannt, dass der Fahrer ein 19-Jähriger aus Durango
war, dessen Pickup mit einem Zaun kollidierte und schließlich auf der Seite in
einem Back liegen blieb. Wie und wann er Benjamin Sonntag erfasste, ist nicht
klar. Laut Polizeibericht verstarb Sonntag, der einen Helm trug, noch am
Unfallort.
Rotem Ishay, ein in Durango lebender Israeli, sprach von einem «großen
Verlust.» Benjamin Sonntag habe viel durchmachen müssen um seinen Traum als
Mountainbike-Profi zu leben. «Er war eine Inspiration..(.)..und hat den Jungen
gezeigt, dass man auch in den späten 30ern noch immer auf hohem Niveau Rennen
fahren und davon leben kann.» Sonntag galt als fokussierter Sportler, aber immer
mit einem Lächeln auf den Lippen.
Benjamin Sonntag stammt aus Medebach-Küstelberg im Sauerland, lebte aber seit
rund 15 Jahren in Durango, Colorado und hat dort das College absolviert. Der
dreifache amerikanische Olympionike Todd Wells, auch aus Durango, konnte es kaum
fassen. Die Straße, in La Plata County sei so wenig befahren, dass einem auf
einer langen Ausfahrt «vielleicht vier, fünf Autos» begegnen würden.