Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) trauert um seinen langjährigen Präsidenten Werner Göhner. Mit ihm verliert der BDR eine Führungspersönlichkeit, die den deutschen Radsport über mehr als zwei Jahrzehnte entscheidend geprägt hat. Ob im beruflichen oder ehrenamtlichen, Werner Göhner behielt stets den Blick für das Wesentliche. Er war ein Vollblutfunktionär, stets korrekt und fair, ein Mann voller Tatkraft und Energie.
Der studierte Jurist, war auch einige Zeit als Sportjournalist aktiv und kannte den Sport daher von seinen unterschiedlichsten Perspektiven. 1972 war er der engste Vertraute Willi Daumes bei der Planung und Durchführung der Olympischen Spiele in München. Nach den Spielen wurde er bis zu seiner Pensionierung 1993 Geschäftsführer der Münchner Olympiapark GmbH.
1972 trat Werner Göhner in die Führung des BDR ein, wurde zunächst Vize-Präsident und 1981 BDR-Präsident. 16 Jahre leitete er die Geschicke des Verbandes, bis er das Amt aus Altersgründen 1997 an Manfred Böhmer übergab. In seine Amtszeit fielen zahlreiche sportliche Höhepunkte, wie die Rad-WM in Stuttgart 1991 oder die Cross-WM 1997, die in „seinem“ Olympiapark stattfand.
Auch der internationale Radsportverband hat Werner Göhner viel zu verdanken. Als Vize-Präsident der UCI und später als Präsident der Europäischen Radsportförderation UEC lenkte Göhner auch die Geschicke des internationalen Radsports. Außerdem fungierte er als Schatzmeister des NOK und gehörte zum Vorstand Leistungssport im Deutschen Sportbund DSB.
Für seine Verdienste um den deutschen Sport und seine Heimatstadt München ist Göhner vielfach ausgezeichnet worden. Neben dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse war er auch Träger des Goldenen Ehrenrings der Stadt München.
Werner Göhner verstarb nach langer Krankheit am 1. Juli in München. Im Oktober wäre er 80 Jahre alt geworden. „In Werner Göhner verliert der BDR einen Vollblutfunktionär, der sich um den deutschen und internationalen Radsport große Verdienste erworben hat“, erklärte BDR-Präsident Rudolf Scharping zum Tode Göhners.