Frankfurt (rad-net) - Die Radbundesliga hat am kommenden Sonntag, dem 21. April 2002, im bayerischen Wörth ihr großes Fest. In der Stadt an der Donau wird – wie bereits
im vergangenen Jahr – der Auftakt zur Rennserie der Männer U 23 vollzogen.
Zugleich wird bei den Junioren nach dem Beginn bei der Etappenfahrt im Spreewald
der zweite Wettbewerb ausgetragen, bei dem Sebastian Schwager und sein Team
Mapei Bayern als Spitzenreiter an den Start gehen. Die Männer bestreiten ab 10
Uhr auf einem 21 Kilometer langen Rundkurs acht Runden mit insgesamt 172
Kilometern, während die Junioren 129 Kilometer (6 Runden) zu bewältigen haben.
„Die FIAT-Radbundesliga ist unsere wichtigsten Rennserie“, unterstreicht
Burckhard Bremer, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer. „In der
Kategorie U 23, also für die 19- bis 23-jährigen Sportler, erleben wir mit der
Entwicklung vom Juniorenbereich bis zur Spitzenklasse eine besonders wichtige
Phase in der sportlichen Profilierung. Gerade in der Radbundesliga werden für
die Besten die Eingangsansprüche für den Berufssport herausgebildet, wozu neben
der eigenen Leistungsentwicklung auch taktisches Geschick und
mannschaftsdienliches Fahren gefördert werden.“
In den Wettbewerben, die die gesamte Straßensaison umspannen, ist auch die
gesamte Breite des Straßenradsports berücksichtigt. Neben ausgewählten
Straßenprüfungen sind die Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren und
Bergfahren wichtige Prüfsteine für die FIAT-Radbundesliga, die in der
Gesamtwertung mit einem Einzel- und einem Mannschaftsklassement entschieden
wird. Herausgelassen ist lediglich die Deutsche Straßen-Meisterschaft der U 23,
da es bei diesem Höhepunkt ganz besonders um die Einzelleistung geht, so dass
nach den früheren Erfahrungen dieser Wettbewerb wieder aus der Bundesligawertung
genommen wurde.
Dennoch ist die Rennserie, zu der es auch in den anderen führenden
Radsportländern wie Italien, Frankreich und den Niederlanden Parallelen gibt, in
ihrer Gesamtheit beispielhaft. Das beweist auch ein Blick auf die bisherigen
Gesamtsieger und besten Mannschaften.(Siehe Teil 2)
„Leider haben wir nur 14 Mannschaften am Start“, bedauert Burckhard Bremer.
„Die Zahl wollen wir noch erhöhen, um eine gesunde Breite und ein ansprechendes
Teilnehmerfeld zu erreichen. Da in jedem Jahr etwa 100 Aktive aus dem
Juniorenbereich in die Kategorie U 23 wechseln, müsste ein solcher Zuwachs auch
für die Teilnahme von 18 bis 20 Teams realistisch sein.“
In diesem Jahr wurde diesem Anliegen schon damit Rechnung getragen, dass die
Anzahl der Starter für jede Mannschaft erhöht wurde. Mit einer Sondergenehmigung
wird beim Auftakt zur FIAT-Radbundesliga auch die Nationalmannschaft im
Mountainbike U 23 am Start sein, was sicherlich in beidseitigem Interesse –
sowohl für die Gesamtkonkurrenz als auch für die Rennbelastung bei den Bikern –
erfolgt.
Der Bund Deutscher Radfahrer ist sich bei der Durchführung der Radbundesliga
seiner Verantwortung bewusst. Der Sportdirektor unterstreicht deshalb: „Es geht
nicht nur darum, einzelne anspruchsvolle Straßenrennen für die U 23 zu
veranstalten, sondern um eine systematische Entwicklung der Sportler zu einem
nationalen Spitzenniveau. Dafür ist ein großes Engagement nötig. Deshalb danken
wir auch ganz besonders den Veranstaltern, die diese Wettbewerbe organisieren.
Sie beweisen großen Einsatz für die Gesamtentwicklung des Radsports, weil sie
trotz vielfältiger und hoher Auflagen durch die Behörden für einwandfreien Sport
in einem Altersbereich sorgen, der sich noch nicht durch so großes
Medieninteresse auszeichnet, wie beispielsweise die Profi-Klassiker am Henninger
Turm oder die HEW-Cyclassics.
Gerade die Veranstalter haben deshalb hohen Anteil am Gelingen der Bundesliga,
für die der BDR die technische Absicherung durch seinen Vertrag mit der Firma
Mikrofunk für die perfekte Zeitmessung, die technische Rennausstattung und den
Ergebnisdienst übernommen hat.“
Ganz besonderer Dank gilt auch der Deutschen Telekom. Sie hat nach ihrem
erfolgreichen sportlichen Engagement in der Radbundesliga ein neues Kapitel
ihrer Sportförderung aufgeschlagen, in dem sie beträchtliche Mittel in alle
Mannschaften der Junioren-Bundesliga sowie für die fünf besten Teams der U 23
des Vorjahres investiert. Zugleich leistet Telekom einen besonderen Beitrag für
die Absicherung der Preisgelder in Einzel- und Mannschaftsklassement der Liga.
Die Nachwuchsmannschaft des Teams Deutsche Telekom, die auch den Namen von
Jan Ullrich als Initiatoren für die intensive Arbeit mit jungen Sportlern trug,
war in den vergangenen Jahren ein Beispiel für die kontinuierliche Entwicklung
in den Leistungen dank zielgerichteter Förderung und Betreuung. Es lässt sich an
den Gesamtplazierungen der Weg von der Teilnahme bis zur haushohen Überlegenheit
ablesen. Allerdings war diese nahezu professionelle Arbeit, die der profilierte
Trainer Peter Becker mit einem kleinen Team leistete, sowie der - dank
finanzieller Absicherung - fast unbeschränkt mögliche Zugriff auf alle Talente
in Deutschland dem Gesamtniveau und der Zielsetzung der Radbundesliga einen
Schritt voraus.
In diesem Jahr werden in den Rennen die Karten neu gemischt und eine neue
Rangordnung festgelegt. Ohne Favoriten ist die FIAT-Radbundesliga 2002 dennoch
nicht, denn die thüringische Mannschaft TEAG Team Köstritzer, deren Kapitän Eric
Baumann übrigens den vorjährigen Bundesliga-Auftakt in Wörth gewann, dürfte mit
seinen zahlreichen Kadersportlern aus Gera und Erfurt in allen Phasen der
Liga-Wettbewerbe zu den Sieganwärtern zählen. Dazu kommen das neue Team Mapei
Bayern, das die gute und erfolgreiche Nachwuchsarbeit in Bayern fortsetzt, die
neue Mannschaft des Team Vermarc Sportswear der RRG Köln-Porz, und die Sportler
der bewährten Leistungszentren in Stuttgart, Frankfurt/Main, Rheinland Pfalz,
Cottbus und Berlin. In dieser Ausgewogenheit liegt auch die Motivation für den
Erfolg über die Konkurrenz, was von den Bundestrainern um ihren Nestor Peter
Weibel sicher mit besonderem Interesse verfolgt wird.
In Wörth wird jedenfalls das erste Kapitel in der Chronik der jetzt seit 1998
bestehenden Radbundesliga U 23 geschrieben. Und es mag ein gutes Omen sein, dass
mit Stefanie Buchroth aus Künzell eine der jüngsten WA-Vorsitzenden unseres
Landes dieses wichtige Auftaktrennen leiten wird – ganz nach dem
zukunftsweisenden Motto „Der Jugend Verantwortung“! Was auch die Jungen im
Rennsattel für ihre Teams beweisen wollen...
Die Rennen der FIAT-Bundesliga U 23 im Jahr 2002
21.04.2002 Wörth/Donau – Straßenrennen
26.05.2002 Queidersbach – Straßenrennen
02.06.2002 Chemnitz – Straßenrennen
16.06.2002 Bergheim-Quadrath – Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren
13.07.2002 Bad Köstritz – Straßenrennen
28.07. 2002 Spalt/Bayern – Straßenrennen
15.09.2002 Kreuzau/NRW – Straßenrennen
29.09.2002 Albstadt – Deutsche Meisterschaft im Bergfahren
Die Team in der FIAT-Radbundesliga U 23 im Jahr 2002-04-18
TEAG Team Köstritzer
RG LG Giant Frankfurt/Main
KED-Bianchi Team Berlin
Team Optik Delker – Udo Bölts
Team Techem Berlin
ISPO Lotusan Cottbus
Team Rothaus U 23
Team Wiesenhof SC DHfK Leipzig
Die Hofbräu Radler Stuttgart
Team Motopark Sachsen-Anhalt/Niedersachsen
Team Mapei Bayern U 23
Rad-Team Röwert Dresden
Team Vermarc Sportswear Köln-Porz U 23
Radteam 1. RV Stuttgardia Stuttgart