Stuttgart (dpa/rad-net) - Ein auffälliger Blutwert des WM-Dritten Stefan Schumacher hat einen Tag nach den Rad- Weltmeisterschaften in Stuttgart für Wirbel gesorgt - ein Dopingfall liegt nach Angaben des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) aber nicht vor.Bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle der Nationalen Anti- Doping-Agentur (NADA) sind bei Schumacher vergangene Woche «in mehreren Parametern abweichende Blutwerte» festgestellt worden, teilte der BDR mit. Diese seien auf eine Durchfallerkrankung zurückzuführen.
«Alle festgestellten Werte lagen in Bereichen, die unter den Grenzwerten der UCI lagen, wodurch ein Wettkampfausschluss zu keinem Zeitpunkt in Betracht kam», hieß es in der Erklärung des BDR. Der 26-Jährige habe sich nach Bekanntwerden des Blutwerts sofort einer internen Kontrolle unterziehen müssen. Außerdem habe der Weltverband UCI zwei Tage vor Schumachers Bronze-Fahrt beim WM-Straßenrennen eine unangekündigte Kontrolle veranlasst. Der Schwabe selbst beantragte ebenfalls eine Untersuchung, um den Wert zu erklären.
«Auch wenn man selber hundertprozentig sauber ist, wird es immer wieder positive Fälle geben. Auch weil bei den Kontrollen manchmal etwas schief läuft», hatte Schumacher mit Blick auf den italienischen Weltmeister Paolo Bettini und den Querelen um dessen WM-Teilnahme gesagt.
Die Mediziner seien zu dem eindeutigen Schluss gekommen, «dass die Ursache der abweichenden Blutwerte in einer Durchfallerkrankung zu finden ist. Die begutachtenden Ärzte von BDR und UCI machten deutlich, dass es sich um keinerlei Manipulation handelte», teilte der BDR mit. Sämtliche Analyseergebnisse seien anschließend der NADA offengelegt worden.
Während der Titelkämpfe in Stuttgart war bereits die Ukrainerin Svitlana Semchuk mit überhöhten Blutwerten auffällig geworden. Sie wurde von der WM ausgeschlossen und erhielt von der UCI eine «Schutzsperre» von 15 Tagen. Zudem musste sich Semchuk weiteren Kontrollen stellen.
BDR-Mitteilung im
Wortlaut: |
Der Bund Deutscher Radfahrer teilt mit, dass bei einer
Trainingskontrolle des Fahrers Stefan Schumacher am 25. September 2007
in mehreren Parametern abweichende Blutwerte festgestellt wurden.
Daraufhin wurde sofort eine interne Kontrolle veranlasst. Außerdem
musste sich der Athlet am 28. September unter Standardbedingungen einer
unangekündigten Kontrolle durch die UCI unterziehen. Nach deren
Auswertung sowie nach Auswertung der Entzündungsparameter der von
Schumacher selbst in Auftrag gegebenen Untersuchungen, kamen die
Mediziner zu dem eindeutigen Schluss, dass die Ursache der abweichenden
Blutwerte in einer Durchfallerkrankung zu finden ist. Alle
festgestellten Werte lagen in Bereichen, die unter den Grenzwerten der
UCI lagen, wodurch ein Wettkampfausschluss zu keinem Zeitpunkt in
Betracht kam. Die begutachtenden Ärzte von BDR und UCI machten deutlich,
dass es sich um keinerlei Manipulation handelte. Anschließend wurden der
NADA sämtliche Analyseergebnisse offen gelegt. |