Freiburg (rad-net) - Mit zwei Deutschen, zwei Schweizern und zwei Tschechen geht das neu formierte Team Superior XC in die Saison 2019. Fabian Giger und Linda Indergand sind die prominentesten Namen, Felicitas Geiger und Martin Gluth spielen die deutschen Farben in der Equipe, die aus dem bisherigen Team Focus XC hervorgegangen ist und weiter von Matthias Beck, Fabian Haug und Martin Tinger organisiert wird.
Das Management-Trio ist die eigentliche Konstante in der neuen Formation. Markus Schulte-Lünzum, Florian Vogel und Marcel Guerrini haben die Mannschaft verlassen. Vom bisherigen Team Focus XC, bei dem sich der Titelsponsor zurückgezogen hat, ist nur Linda Indergand übrig geblieben. Die Olympia-Achte und Ex-Sprintweltmeisterin aus der Schweiz ist neben ihrem Landsmann Fabian Giger auch der wichtigste Name im neuen Sextett, das von der tschechischen Bike-Marke gesponsert wird.
Fabian Giger stößt nach zwei Jahren beim polnischen Kross Racing Team zu der im Allgäu basierten Truppe. Zwei Jahre, die für den Vize-Europameister von 2014 nicht nach Wunsch verliefen. «Ende der Saison ging es bei mir schon wieder aufwärts. Es geht in die richtige Richtung und das neue Team hat mir neue Motivation gegeben. Ich bin froh, dass ich noch mal in einem so großen Team Unterschlupf gefunden habe und freue mich auf neuen Input», sagt Fabian Giger.
Teamchef Matthias Beck kennt er noch aus seinen U23-Zeiten, als er für das damalige SKS-MiG-Team unter anderem U23-Europameister wurde. «Matthias hat gute Ideen und viel Erfahrung. Wir hatten immer lose Kontakt. Bei der WM in Lenzerheide war ich als Zuschauer und wir kamen zufällig ins Gespräch. Er hat Interesse gezeigt und am Ende haben sich unsere Ideen gedeckt», so Giger. «Wir wollen ihn und Linda natürlich gerne wieder da hin bringen, wo sie schon mal waren», sagt Matthias Beck.
Eine kleine Formdelle, ein wenig abhanden gekommene Motivation, gepaart mit schlechter werdenden Startpositionen, haben bei Giger seit 2017 eine kleine Abwärtsspirale verursacht. «Wenn dir ein, zwei Prozent fehlen, dann bist du nur noch Top 30, Top 40. Und ich habe unterschätzt wie viel man investieren muss, wenn man eine schlechte Startnummer hat», blickt Giger zurück. In der Weltrangliste ist er auf Position 54 abgerutscht. Dabei war er eine Zeit lang Stammgast in den Top-Ten.
Für Felicitas Geiger, die am Ende dieser Woche 22 Jahre alt wird, bedeutet die Unterschrift bei Superior XC einen großen Schritt. «Ich bin sehr glücklich, dass ein derartiges Team sein Vertrauen in mich setzt und bin motiviert, das ein oder andere gute Ergebnis einzufahren», sagt Geiger, die vom kleinen M-Wave Pro Team kommt. Die Deutsche U23-Meisterin von 2017 betont aber, dass ihr Medizinstudium «nach wie vor Priorität» hätte. Dennoch sind für die in Würzburg studierende Fränkin erstmals in ihrer Karriere alle Weltcuprennen geplant und darüber hinaus die «großen HC-Rennen», wie das BiketheRock und Haiming. «Wenn es gut läuft, natürlich auch EM und WM», so Geiger.
Martin Gluth (27) kommt vom Team Silverback OMX Pro Team. Vier Jahre fuhr der Freiburger für die Briten. Der DM-Vierte hat 2018 als beste Weltcup-Platzierung Rang 36 in Nove Mesto zu Buche stehen. Er weilt derzeit in Marokko und war für ein Statement erst einmal nicht zu erreichen.
Karla Stepanova und Jan Vastl komplettieren das Sextett. Die beiden Tschechen sind sicherlich aus Sicht von Superior bedeutende Faktoren. Stepanova ist aktuell auch im Cyclo-Cross-Weltcup unterwegs (14. beim Weltcup in Bern) ist zweifache Tschechische Meisterin im Cross-Country und aktuell Vize-Meisterin.
Jan Vastl wird, wie Martin Gluth, vom deutschen Trainer Björn Kafka gecoacht, war 2014 Vierter der U23-WM. Der 23-Jährige verbuchte in seinem ersten Elite-Jahr beim Weltcup in La Bresse mit Rang 34 sein bestes Resultat.
Insgesamt folgt die Team-Zusammenstellung einerseits der größten Sponsoren Superior und auch FSA, aber auch dem Ziel wieder zu den besten 15 UCI-Teams der Welt zu gehören. «Das ist für etliche unserer Sponsoren wichtig», bestätigt Matthias Beck. Sein Kompagnon Fabian Haug verweist darauf, dass es aber «nach wie vor schwierig» sei Rahmenbedingungen herzustellen, die einem echten Profiteam würdig sind. Gewisse Abstriche müssen die MIG Bike GmbH und ihre Fahrer wohl machen.