Anstatt die letzte Juli-Woche, wie ursprünglich im Rahmenterminkalender des Radsport-Weltverbands UCI eingetragen, rücken die europäischen Titelkämpfe auf einen sehr frühen Termin. Vom 5. bis 8. Mai steht die EM jetzt im Kalender.

«Das hat mit den Olympischen Spielen zu tun», erklärt Enrico Della Casa, «auch in anderen Disziplinen kommt es zu Verschiebungen.» Das letzte Juli-Wochenende oder auch mal das erste August-Wochenende, das ist der übliche Zeitraum, doch bei der EM kommt es öfter mal zu Verschiebungen. Die EM 2013 in Bern war im Juni, die EM im Olympischen Jahr 2012 in Moskau ebenfalls und 2008 fanden die Europameisterschaften in St. Wendel auch schon im Mai statt.

In den Olympia-Jahren fällt der Zeitraum Ende Juli, Anfang August meist in eine Phase, in der die Olympia-Vorbereitung bereits läuft.

Etwas ungewöhnlich ist, dass man die EM erst nachträglich nach vorne gezogen hat, denn die nationalen Veranstalter wie der BMC Racing Cup oder die KMC Bundesliga sind anhand der ersten Version des Rahmenterminkalenders ihre Planungen angegangen. So hat sich das BiketheRock in Heubach bereits auf den 7. und 8. Mai 2016 als Termin festgelegt. Jetzt müssen die Verantwortlichen dort einen neuen Termin suchen. Was schwierig genug wird, denn der Mai ist ziemlich voll mit Terminen.

Ein anderer Effekt der frühen Terminierung ist, dass die Europameisterschaft noch als Qualifikations-Kriterium für die Olympischen Spiele herangezogen werden kann. Der Zeitraum endet am 31. Mai.

Für die Europameisterschaften 2017, das ließ Enrico Della Casa durchblicken, steht man mit dem tschechischen Brünn kurz vor Abschluss der Verhandlungen.

Und ein Jahr später kommt es zu einem Novum. Die Cross-Country-Europameisterschaften 2018 werden in Glasgow ausgetragen und zwar innerhalb der erstmals aufgelegen European Sports Championships. Darin sind die Europameisterschaften in Leichtathletik, Radsport, Rudern, Schwimmen und Triathlon zusammengefasst. Die ESC werden in Berlin und Glasgow in einem Zeitraum von zwölf Tagen ausgetragen, wobei nur die Leichtathleten in der deutschen Hauptstadt ihre Titelträger suchen.

Die vier anderen Disziplinen werden in Schottland präsent sein. Das Ziel ist eine Steigerung des medialen Interesses zu generieren. «Alle Events, also auch alle Radsport-Wettbewerbe werden von der EBU (European Broadcasting Union) live übertragen», erklärt Della Casa.

Aus dem Radsport sind BMX, Straße, Bahn und eben Cross-Country präsent. Der Cathkin Braes Mountainbike Track wird für die Wettbewerbe in dieser Disziplin genutzt, wo auch schon die Rennen der Commonwealth Games 2014 stattgefunden haben.

Weil nur in Glasgow nur die Elite-Kategorien ausgetragen werden, sucht die UEC noch einen Ausrichter für die U23 und die Junioren. «Das könnte eine Chance für die Verbände aus den Schwellenländern sein», meint Enrico della Casa. Soll heißen, wo der Radsport noch nicht ganz so weit entwickelt ist. Davon hat es unter den 41 Mitgliedsverbänden einige.

Der aktualisierte Rahmenterminkalender 2016:
2./3. April: Weltcup DH
9./10. April: Weltcup XCO
23./24. April: Weltcup DH/XCO Cairns, AUS
5.-8. Mai: Europameisterschaft Jönköping, SWE
21./22. Mai: Weltcup XCO
28./29. Mai: Weltcup XCO
04./05. Juni: Weltcup DH
11./12. Juni: Weltcup DH
25./26. Juni: Weltmeisterschaft Marathon Laissac, FRA
28. Juni-3. Juli: Weltmeisterschaft XCE/XCO Nove Mesto, CZE
9./10. Juli: Weltcup XCO/DH Lenzerheide, SUI
16./17. Juli*: Weltcup DH
16./17. Juli: Nationale Meisterschaften XCO
30./31. Juli*: Weltcup DH
6./7. August: Weltcup XCO/DH
13./14. August: Weltcup DH
20./21. August: Olympische Spiele Rio de Janeiro, BRA
3./4. September: Weltcup XCO/DH
6.-11. September: Weltmeisterschaften Downhill Val di Sole, ITA

*nur einer der beiden Termine soll wahrgenommen werden.