San Remo (rad-net) - Mathieu van der Poel hat sich nach seinem dritten Platz bei Mailand-San Remo enttäuscht gezeigt. Nach dem Rennen am Samstag erklärte der Niederländer, trotz geringer Erwartungen an ihn nach seiner langen Verletzungspause, auf ein besseres Ergebnis gehofft zu haben.
«Ich bin einfach enttäuscht», berichtete Van der Poel nach seinem ersten Straßenrennen der Saison 2022. Der Profi hatte seine Cyclo-Cross-Saison im Winter frühzeitig aufgrund von Rückenproblemen abgebrochen und sich seitdem auf seine Genesung konzentriert. Am Freitag war dann überraschend publik geworden, dass der Fahrer bei Mailand-San Remo starten würde, wobei es aber nur darum gehen sollte, Rennkilometer in die Beine des 27-Jährigen zu bekommen.
Doch der Fahrer lieferte von Beginn an ein gutes Rennen, sodass er die Tempoverschärfung des UAE-Team Emirates an der Cipressa mitgehen und auch später die Attacken am Poggio überstehen konnte. Schlussendlich fuhr Van der Poel als Dritter hinter Matej Mohorič (Bahrain Victorious) und Anthony Turgis (TotalEnergies) ins Ziel, wobei er den Schlusssprint der Verfolgergruppe gewann.
«Ich denke, von den vielleicht größten Favoriten habe ich den Sprint um den dritten Platz gewonnen. Es ist eine Schande, dass wir heute nicht um den Sieg sprinten konnten, aber so ist Mailand-San Remo. Ein paar Mal ist es so gelaufen, und es ist einfach ein schwieriges Rennen zu gewinnen», erklärte der Fahrer von Alpecin-Fenix seine Enttäuschung nach dem Monument. Gleichzeitig beglückwünschte er Sieger Mohorič und dessen Mut bei dem Rennen: «Wir alle wissen, dass Matej Mohorič schnelle Abfahrten machen kann. [...] Ich denke, er hat es auch verdient - es ist einfach stark, wenn man einen Vorsprung bis zur Ziellinie halten kann.»
Insgesamt habe er während des Rennens und besonders nach der Abfahrt des Poggio darauf gehofft, gemeinsam mit den anderen Verfolgern zusammenarbeiten zu können, um die Lücke zu dem Slowenen zu schließen. Dies sei aber an der fehlenden Kooperationsbereitschaft in der Verfolgergruppe gescheitert: «Da waren zwei Fahrer mit Pedersen und Van Aert, die wirklich versucht haben, die Lücke zu schließen. Wir hätten aber noch ein oder zwei Teamkollegen gebraucht, um die Lücke zu schließen, aber so ist der Rennsport.»
Abgesehen vom Ergebnis, zeigte sich Van der Poel, der in dieser Woche bei der Settimana Coppi e Bartali sein nächstes Rennen bestreitet, aber mit seiner Verfassung zufrieden. Insgesamt habe er keinerlei Rückenschmerzen bei dem Rennen gehabt, was ein gutes Zeichen sei. Ob sich in der Zukunft aber nochmal eine Chance auf den Sieg bei Mailand-San Remo bieten könnte, sei ungewiss: «Ich hoffe es. Aber ich werde auch älter. Also ist das wieder eine verpasste Chance.»