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Moritz Milatz freut sich auf die MTB-Rennen 2017. Foto: Armin M. Küstenbrück
31.03.2017 13:26
Trofeo Delcar Montichari: Moritz Milatz mit neuen Impulsen

Montichiari (rad-net) - Die Cross-Country-Saison nimmt mehr und mehr Fahrt auf. Eine Woche vor der Gold Trophy in Bad Säckingen suchen Moritz Milatz, Markus Schulte-Lünzum, Helen Grobert und Co. bei der Trofeo Delcar im italienischen Montichiari gegen hochkarätige Konkurrenz in der nacholympischen Saison Fuß zu fassen.

«Es ist das erste Rennen, das ist immer schwer einzuschätzen.» Diesen Satz könnte man wohl jedem Fahrer in den Mund legen. In diesem Fall ist er von Moritz Milatz (Kreidler Werksteam). Relevanter ist, vielleicht nicht für die Trofeo Delcar, aber für die Saison, was Milatz dann noch aus der Schule plaudert. Und wenn der Eindruck am Telefon nicht täuscht, dann wirkt er dabei lockerer als er das voriges Jahr um die gleiche Zeit war.

«Ich bin froh», sagt er denn auch, «dass es nicht mehr um Quali und Punkte geht. Das kann ich nicht mehr hören.» Die Olympischen Spiele, respektive die Qualifikationsphase im vergangenen Frühjahr, das war Milatz zu viel um das Eigentliche herum. «Jetzt kann ich mich unbeschwert auf das konzentrieren, auf was es ankommt: Rennen fahren und Spaß dabei haben», sagt Milatz. Und nach zwei schwierigen Jahren 2015 und 2016 (Verlust des Teams und Studium) wirkt 2017 wie ein Neu-Anfang.

«Ich will auf jeden Fall ein paar gute Rennen fahren. Aus meiner Sicht bin ich letztes Jahr kein einziges gutes Rennen gefahren. Das will ich wieder gerade biegen», kündigt er an. Im Klartext heißt es, auch im Weltcup mal wieder in Richtung Top Fünf zu fahren. Die Basis dafür scheint gelegt. «Ich habe im Training neue Impulse gesetzt und spüre auch, dass es was gebracht hat. Ich denke, die Trainingslager habe ich ganz gut genutzt», erklärt Milatz.

Und, das betrachtet er mit einem Kindergarten-Kind als Kunststück, er hat den Winter ohne Krankheit überstanden. Seit Oktober arbeitet er für seine Bachelor-Arbeit in Mikrosystemtechnik halbtags bei FSM in Kirchzarten, kann sein Engagement aber flexibel variieren.

Der Leistungstest, den er gefahren hat, spuckte Werte aus «so gut wie nie». Aber, das schiebt Milatz gleich hinterher: «Zählen tun die Rennen.» Auch das in Montichiari. Das ist zwar «zum Reinkommen» gedacht, wichtiger würde es dann in Bad Säckingen eine Woche später. Weil das ein Quasi-Heimrennen ist. «Ich freue mich aber auch schon auf Montichiari und bin gespannt ob sich die Arbeit gelohnt hat.»

Auch Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) fährt mit Vorfreude nach Montichiari, südlich des Gardasees. «Das Training lief super, ich weiß um meine Verfassung und ich freu mich auf das Rennen», fasst Markus Schulte-Lünzum für sich den Status Quo zusammen. Er war vor drei Wochen ja bereits in Mailand am Start (14.), da aber vielleicht noch ein wenig gehandicapt von einer Erkältung.

Es spricht ein gewisses Selbstvertrauen aus seinem Statement. Das basiert einerseits auf «Feld-Tests», die ihn besser dastehen lassen als voriges Jahr. Was aber, das ist die nachvollziehbare Einschränkung, erst mal «nur auf dem Papier steht.» Schulte-Lünzum nennt einen weiteren Aspekt, der subjektiver daherkommt: «Mein Gefühl ist, dass es gut für mich war, dass ich diesen Winter wieder studiert und mich auf die wesentlichen Dinge konzentriert habe.»

Markus Bauer (Kreidler Werksteam) hofft knapp elf Monate nach seinem Beckenbruch auf einen gelungenen Einstieg in die Saison, ist aber erst mal zurückhaltend. «Meine Erwartungen sind nicht brutal hoch, viele Konkurrenten sind schon Rennen gefahren. Wichtiger wäre, dass es in Bad Säckingen dann gut läuft», sagt Bauer. Was seine Vorbereitung angeht, ist er aber zuversichtlich. Herausforderung für ihn wird sein, dass er durch seine schwere Verletzung in der Weltrangliste auf Position 320 zurückgefallen ist. Da wird es erst mal mühsam sich nach vorne zu arbeiten.

Seinen Saison-Einstand verschieben muss der DM-Dritte Christian Pfäffle (Möbel Märki). Er laboriert seit Wochen an einer Reizung im Knie.

Bei den Damen steht aus Deutscher Sicht Vize-Meisterin Helen Grobert (Cannondale Factory Racing) im Fokus. Sie erwartet am Sonntag noch keine herausragendes Resultat, zeigt sich aber insgesamt positiv gestimmt. «Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung. Meine Teamkollegen Manuel Fumic, Henrique Avancini und Maxime Marotte haben bereits gute Leistungen gezeigt, so dass ich denke, wir haben gute Arbeit geleistet. Das Rennen in Mailand vor drei Wochen hat mir schon mal etwas Selbstvertrauen gegeben», erklärt Grobert. So richtig um ein Ergebnis gehe es aber erst beim Weltcup-Auftakt im Mai.

Außer ihr stehen neben Nadine Rieder (AMG-Rotwild) mit den beiden U23-Fahrerinnen Nina Benz (Head Ciclo XC) und Lia Schrievers (German Technology Racing) noch drei weitere deutsche Damen am Start. Gegen hochkarätige Konkurrenz wie Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing) aus Dänemark und Europameisterin Jolanda Neff (Kross Racing) aus der Schweiz.

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