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Joachim Eilers (Mitte) ist erstmals Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren. Foto: privat
03.03.2016 16:46
«Megakrass»: Eilers holt WM-Titel im 1000-Meter-Zeitfahren

London (rad-net) - Joachim Eilers ist neuer Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren. Nach zwei zweiten Plätzen in seiner Spezialdisziplin kletterte der 25-Jährige nun in 1:00,042 Minuten aufs oberste WM-Treppchen. Zweiter wurde der Niederländer Theo Bos (1:00,461), Dritter Quentin Lafargue (1:01,581) aus Frankreich.

Bos war bereits als zweiter Fahrer gestartet und hielt fast bis zum Schluss die Bestzeit - bis Eilers kam. An den ersten beiden Zwischenzeiten lag «Jo» noch auf Rang zwei, doch er konnte sich in der zweiten Rennhälfte noch steigern und schob sich noch deutlich auf Platz eins mit vier Zehntelsekunden Vorsprung auf den fünfmaligen Weltmeister Theo Bos. «Das Publikum war eine Runde vor Schluss extrem laut. Da wusste ich, dass ich vorne lag. Ich habe getreten und getreten», schilderte Eilers die entscheidende Phase. Lafargue wies als Dritter bereits 1,5 Sekunden Rückstand zum Sieger auf.

In den vergangenen drei Jahren war Eilers bereits nah dran, musste bei zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang dem Franzosen Francois Pervis aber jeweils den Vortritt lassen. Diesmal war Eilers dran. Für den 25-Jährigen, damit erstmals Weltmeister wurde, ist es die zweite Medaille bei den diesjährigen Titelkämpfen, nachdem er am Mittwoch mit den Teamsprintern den dritten Platz belegt hatte.

«Das ist meine siebte WM im 1000-Meter-Zeitfahren. Ich bin in den letzten Jahren immer besser geworden und habe endlich den Sprung ins Regenbogentrikot geschafft», freute sich Eilers im Gespräch mit rad-net. «Der WM-Titel hat eine megakrasse Bedeutung für mich. Bei der Siegerehrung kamen mir die Tränen, das ist einfach phänomenal. Den WM-Titel kann mir keiner mehr nehmen, man steht nun für immer in der Siegerliste. Im 1000-Meter-Zeitfahren zählt nur die eigene Leistung, in der Regel gewinnt der Stärkste. Kein Team, von dem man abhängig ist, und kein Renngeschehen, welches das Ergebnis verfälscht. Ich freue mich total», so ein emotionaler Joachim Eilers.

Auch Bundestrainer Detlef Uibel sprach von einer «überragenden Leistung» des gebürtigen Kölners. «Darauf hat Jo lange hingearbeitet. In den letzten zwei Jahren ist er knapp gescheitert, war heute stark auf den Titel fokusiert, auf den er so lange hingearbeitet hat. Ich habe gehofft, dass er die Nerven behält, denn bereits im Training konnte man sehen, was er kann», so Uibel. Dem pflichtete auch BDR-Vizepräsident Günter Schabel bei: «Das war eine super Leistung. Theo Bos hat eine sehr gute Zeit vorgelegt, die nicht einfach war, zu unterbieten. Jo ist seit Jahren in Weltspitze und hat den Titel verdient.»

Bei dieser WM wird Joachim Eilers am Sonntag auch noch im Keirin an den Start gehen. «Mir hat es da oben auf dem Podium ganz gut gefallen, die eigene Nationalghymne zu hören», sagt Eilers lachend gegenüber rad-net. «Ich habe mir im Keirin das Podest vorgenommen. Aber in der Disziplin kann immer viel passieren. In den letzten Rennen habe ich es aber immer ganz gut hingekriegt, mein Glück selber in die Hand zu nehmen. Ich hoffe, das es mir wieder gelingt. Das Potential dafür habe ich auf jeden Fall - ich denke das habe ich heute bewiesen.»

Der zweite deutsche Starter im 1000-Meter-Zeitfahren, Maximilian Dörnbach, belegte bei seiner WM-Premiere in 1:02,425 Minuten und mit persönlicher Bestzeit einen guten zehnten Rang.

Im Keirin der Frauen erreichte Kristina Vogel, die gestern bereits Bronze im Teamsprint mit Miriam Welte gewinnen konnte, souverän das Halbfinale. Sie gewann ihren Lauf in der ersten Runde souverän. Eine weitere Deutsche ist in dem Wettbewerb nicht am Start.

In der Mannschaftsverfolgung der Frauen haben Charlotte Becker, Mieke Kröger, Stephanie Pohl und Gudrun Stock den Einzug in die nächste Runde verpasst. Eine Fahrzeit von 4:32,398 Minuten reichte nur zu Platz zehn. Nur die besten acht Teams kamen weiter. Am schnellsten war das US-amerikanische Quartett in 4:16,180 Minuten. Dahinter ging es um Platz zwei eng zu: Kanada, Neuseeland und Australien liegen alle innerhalb 4:20 Minuten und Großbritannien ist mit 4:21,054 Minuten auch nicht weit zurück. Ab Platz sechs klafft schon eine etwas größere Lücke - die Polinnen benötigten 4:29,239 Minuten.

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