Hagen/Berlin (rad-net/dpa) – Wohin geht die Reise für das Astana Team? Nachdem bereits am Morgen durch die niederländische Tageszeitung «De Telegraaf» über einen angeblichen Lizenzentzug spekuliert wurde, gibt es sowohl von Seiten des Weltradsportverbandes UCI als auch von dem kasachischen Rennstall Dementi.
«Es gab noch keine Anhörung im Astana-Fall und dementsprechend wurde auch noch keine Entscheidung getroffen», sagte die UCI gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Aus dem Umkreis des Teams gibt es ebenfalls Aussagen, die in die gleiche Richtung gehen. So soll sich eine kasachische Delegation mit Verantwortlichen des Teams, Fahrern, Teamärzten und Vertretern des kasachischen Verbandes am 2. April in der Schweiz reisen, um dort vor der Lizenz-Kommission auszusagen.
«Uns wurde gesagt, dass die Entscheidung zehn Tage dauern würde, also nach Paris-Roubaix», wird eine Quelle aus dem Umfeld des Teamum von Reuters zitiert.
Die Kommission hatte nach der vorläufigen Vergabe der Fahrerlaubnis an das umstrittene Rad-Team aus Kasachstan im vergangenen Dezember die Lizenz erneut zur Disposition gestellt. Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft Padua über eine illegale Kooperation zwischen dem auf Lebenszeit gesperrte Mediziner Michele Ferrari und Teamchef Winokurow waren untersucht worden. Zudem hatte eine Untersuchung der Uni Lausanne offensichtlich unzureichende Anti-Doping-Strukturen im Team aufgedeckt.
Bei Astana hatte es im Vorjahr fünf Dopingfälle in wenigen Monaten gegeben. Teammanager Winokurow war 2007 des Blutdopings überführt und gesperrt worden. Bis heute leugnet der ehemalige Star des früheren Telekom-Teams Doping.
Hat Astana die WorldTour-Lizenz bereits verloren?