Waldsassen (dpa/rad-net) - Deutschlands Topsprinter John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat den Schlussspurt auf der ersten Etappe der Bayern-Rundfahrt der Radprofis nicht für sich entscheiden können. Der 26-jährige Thüringer belegte nach 221,3 Kilometern von Regensburg nach Waldsassen Platz drei.
Für Degenkolb ging dieses Ergebnis aber in Ordnung: «Mir hat am Schluss, der letzte Kick gefehlt, um als Erster über den Zielstrich zu fahren. Ich war zwar bei der Einfahrt in die Zielgerade als Vierter ziemlich gut positioniert. Sam Bennett kam aber mit vollem Speed von hinten und hat uns ein bisschen überrascht.» Für die kommenden Tage sinnt er jedoch schon auf Revanche: «Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen meine Spritzigkeit finden werde. Mal schauen, was noch geht. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, hier eine Etappe zu gewinnen.»
Den Sprint des Feldes nach 5:30:39 Stunden Fahrzeit entschied der Ire Sam Bennett vom deutschen Zweitdivisionär Bora-Argon 18 vor dem Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis, Solutions Crédits) für sich. Bennett hatte 2014 bereits die Schlussetappe der Bayern-Tour gewonnen.
«Das ist ein Auftakt nach Maß. Die Mannschaft hat die Taktik super umgesetzt und eine optimale Sprint-Vorbereitung abgeliefert. Sam hat es dann vollendet und gewonnen. Dieser Etappensieg war unser Ziel und wenn man das erfüllt, kann man überaus zufrieden sein. Wir haben uns heute selbst Druck gemacht. Wir wollen hier Verantwortung übernehmen und nichts dem Zufall überlassen. Mit diesem Selbstverständnis sind wir in das Rennen gegangen. Diesem Druck haben die Jungs super standgehalten. Ein besseren Auftakt bei unserem Heimrennen können wir uns nicht wünschen», kommentiert Enrico Poitschke, Sport Direktor von Bora-Argon 18.
Die 2. Etappe führt am Donnerstag über 179,5 Kilometer weiter nach Selb. Die 36. Auflage der Rundfahrt durch den Freistaat endet nach der fünften Etappe am Sonntag in Nürnberg.