Kopenhagen (dpa) - Ein dänischer Doping-Bericht zum Radsport lässt auf sich warten. Wann ein Ergebnis der seit 2013 laufenden Untersuchungen veröffentlicht werden könne, stehe nicht fest, sagte die Direktorin der Anti-Doping-Agentur ADD, Christina Friis Johansen, der Nachrichtenagentur Ritzau.
Wegen möglicher Verjährungen dränge die Zeit, meinte der frühere deutsche Doping-Kronzeuge Jörg Jaksche, der ADD-Gast in Kopenhagen war.
Der Ex-Profi, der beim Team CSC auch ein Jahr unter der Regie des heftig umstrittenen Dänen Bjarne Riis fuhr, war Ende vergangenen Jahres zweimal von der ADD befragt worden. Der ehemalige Telekom-Star Riis, der 2007 Doping als Radprofi gestanden hatte, ist Teamchef im Tinkoff-Saxo-Rennstall mit der Galionsfigur Alberto Contador (Spanien).
Jaksche äußerte sich in Kopenhagen auch nochmals zum am Montag veröffentlichten CIRC-Report zum Doping im Radsport. In dem 227 Seiten starken Untersuchungsbericht sei laut Jaksche «die Seite der Doping-Versorger, also der Dealer» zu wenig beleuchtet worden. Als aktuell größtes Hindernis im Anti-Doping-Kampf bezeichnete er weiter intakte alte Seilschaften. Dabei nannte er die Namen der Ex-Profis und jetzigen Mannschafts-Chefs Alexander Winokurow (Astana) und Riis.