Genf (rad-net) - Das russische Team Katusha hat Erik Zabel nach seiner Dopingbeichte als Sprinttrainer freigestellt. Dies habe das Katusha-Management entschieden, verkündete der WorldTour-Rennstall heute Vormittag in einer Pressemitteilung.
«Die Enthüllungen beziehen sich auf Zabels Karriere als aktiver Rennfahrer von 1996 bis 2003 und stehen in keinem Zusammenhang mit dem Team Katusha. Trotzdem hat das Team-Management entschieden, Erik Zabel zu suspendieren», so die Erklärung im Wortlaut.
Am Montagabend schrieb der frühere Telekom-Star beim Kurznachrichtendienst Twitter: «Rücktritt von allen meinen verschiedenen Positionen im Profi-Radsport. Brauche jetzt erstmal Zeit zur Selbstreflektion. Dank an meine Freunde!»
Bei Katusha stand der 43-Jährige seit 2012 als Sportlicher Leiter unter Vertrag, der zum Jahresende ausgelaufen wäre. «Als Mitglied der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC) verfolgt Katusha eine strikte Anti-Doping-Politik», heißt es weiter in der Team-Mitteilung.
Gestern war Zabel bereits aus eigenen Stücken aus dem Beirat des Radsport-Weltverbandes UCI zurückgetreten und hatte auch seinen Posten als Sportdirektor der «Vattenfall Cyclassics» aufgegeben. Zudem prüft der TV-Sender ARD, der eine Vereinbarung mit Zabel während dessen Zeit bei Telekom hatte, rechtliche Schritte.
Nach 21 Jahren Profi-Radsport, 16 davon als Rennfahrer, ist der für seinen Ehrgeiz und Einsatzwillen bekannte Erik Zabel vorerst nur noch Privatier. Nach seiner notgedrungenen Beichte in der «Süddeutschen Zeitung» befindet sich Zabel urplötzlich in einer ähnlichen Situation wie Jan Ullrich vor sieben Jahren, als der Skandal um Eufemiano Fuentes über ihn hereingebrochen war und er seinen festen Platz in der Branche hatte räumen müssen.