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29.11.2019 13:00
WADA verlangt erneuten Ausschluss Russlands

Lausanne (rad-net) - Der Überprüfungsausschuss der Welt Antidoping-Agentur (WADA) hat die Empfehlung ausgesprochen, Russland für weitere vier Jahre von den großen Sportevents der Welt auszuschließen. Das Land habe es verpasst, den Forderungen der WADA nachzukommen, alle laboratorischen Daten seiner Athleten zu übermitteln. Der exekutive Ausschuss der WADA wird diesen Vorschlag nun am 9. Dezember in Paris diskutieren.

Unabhängige forensische Experten hatten im Januar Unstimmigkeiten in den übermittelten Daten des Moskauer Labors gefunden. Der Kompletttransfer aller Daten war eine der Voraussetzungen gewesen, Russland nach dem Dopingskandal 2015 wieder aufzunehmen. Die WADA hatte authentische Daten angefordert, um schuldige von unschuldigen Athleten bezüglich des Dopings unterscheiden zu können und dementsprechend Konsequenzen zu ziehen.

«Die aus Moskau gesandten Daten sind weder vollständig noch sind sie vollkommen authentisch. Hunderte der analytisch gefundenen Widrigkeiten von 2015 wurden aus der Kopie des LIMS Datensatzes 2019 einfach entfernt und die zugehörigen Rohdaten und PDF-Dokumente wurden gelöscht oder geändert», berichtet die WADA. Einige dieser Änderungen seien bereits gemacht worden, bevor die WADA zugestimmt hatte Russland wieder aufzunehmen. Im Dezember 2018 und Januar 2019 seien jedoch die schwerwiegenden Entfernungen und Veränderungen vorgenommen worden.

Aufgrund des Dopingskandals waren bereits einige Athleten des russischen Teams von den Olympischen Spielen 2016 in Rio ausgeschlossen worden. Jetzt könnte er auch das Aus für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio bedeuten.

Laut der «New York Times» bleibt zu erwarten, ob die WADA den Ausschluss befürworten wird. Zeitgleich werde es wohl wieder einigen unabhängigen russischen Sportlern, die nachweislich nicht vom Dopingskandal betroffen sind, erlaubt sein, an den Olympischen Spielen im nächsten Jahr teilzunehmen. Der Ausschluss für weitere vier Jahre werde dann auch Sanktionen beinhalten, die Russland von allen großen Sportereignissen als Teilnehmer sowie als Veranstalter und als Vertreter in allen sportlichen Komitees ausschließen. Dazu gehören auch jegliche Veranstaltungen der UCI. Unklar bleibt in dem Bericht der «New York Times» jedoch, ob unabhängige, nachweislich nicht-gedopte, russische Athleten auch in den nicht-olympischen Wettbewerben teilnehmen dürfen.

2016 waren die Bahnradsportler Dmitry Sokolov, Kirill Sveshnikov und Dmitry Strakhov von den Wettbewerben in Rio ausgeschlossen worden.

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