Melbourne (dpa) - Die Olympia-Qualifikation ist in Gefahr, der Bahn-Vierer bleibt das große Sorgenkind im Bund Deutscher Radfahrer.
Die nach der verpassten Olympia-Teilnahme 2008 eingeleitete Wende unter Bundestrainer Andreas Petermann hat auch zum Weltcup-Auftakt in Melbourne keine Früchte getragen. Nach Platz zehn bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen und Rang neun bei der EM in Polen Anfang November reichte es in der Hisense-Arena für das verjüngte Quartett mit Henning Bommel (Berlin), Jacob Steigmüller (Biberach), Nikias Arndt und Johannes Kahra (beide Cottbus) in indiskutablen 4:13,225 Minuten nur für einen enttäuschenden zwölften Platz.
«Eine völlig zerfallene Mannschaft lag am Ende deutlich unter ihren Möglichkeiten», urteilte ein enttäuschter Andreas Petermann. Obwohl damit die Olympia-Qualifikation für London 2012 schon nach zwei von zwölf Wettbewerben ernsthaft in Gefahr gerät, glaubt der Leipziger aber weiter an das Erreichen des großen Ziels und hofft auf Fortschritte beim Weltcup in Kolumbien (16. bis 18. Dezember). «Unsere Jungs können deutlich mehr und wollen das auf jeden Fall in Cali beweisen, um den verlorenen Boden wieder gut zu machen», sagte Petermann. Den Sieg holte Australien in 3:56,913 Minuten - und lag damit Welten vor dem deutschen Quartett.
Der erfolgsverwöhnte Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel musste die Heimreise nach Deutschland ebenfalls enttäuscht antreten. Der dritte Platz der Erfurterin Kristina Vogel war noch das beste Ergebnis. Ohne den verletzten Ex-Keirin-Weltmeister Maximilian Levy (Cottbus/Schlüsselbeinbruch) blieben die Männer in Teamsprint und Einzeldisziplinen deutlich hinter den Erwartungen. Platz acht für Joachim Eilers (Chemnitz) im Keirin und Rang neun von Stefan Nimke (Schwerin) im Sprint war die magere Ausbeute nach dreiwöchigem Australien-Aufenthalt.
«Das Ergebnis ist sehr enttäuschend», sagte Uibel. Auch das erstmals vertretene Bahn-Team erdgas 2012 aus Chemnitz konnte nach dem kurzfristigen Ausfall des WM-Vierten Robert Förstemann (Gera) wegen einer Angina nicht die Erwartungen erfüllen.