Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI wolle sich weiterhin voll und ganz gegen mechanisches Doping einsetzen. Das bestätigte der Dachverband, obwohl er Jean-Christophe Péraud, der den Kampf gegen versteckte Motoren leitete, entlassen hat.
Gestern berichtete die französische Sport-Tageszeitung «L'Equipe», dass die Entlassung von Péraud, der Ende 2017 den Posten übernommen hatte, am 30. Juni erfolgt sei. Die UCI bestätigte dies später mit einer Erklärung, wonach «die Bekämpfung des technologischen Betrugs unverändert bleibt». Man habe den Beschluss im Zusammenhang mit den finanziellen Folgen der Covid-19-Pandemie gefasst.
«Angesichts der in den letzten Monaten aufgrund der aktuellen Gesundheitskrise gesunkenen Einnahmen war die UCI gezwungen, einige ihrer Aktivitäten im Rahmen ihres Programms neu zu organisieren. In diesem Zusammenhang beendete sie ihre Zusammenarbeit mit Jean-Christophe Péraud», so die UCI gegenüber «Cyclingnews». «Er hat dazu beigetragen, unser Programm zur Bekämpfung des mechanischen Betrugs zu festigen, insbesondere durch die Entwicklung des Trackers-Projekts in Zusammenarbeit mit CEA Tech. Wir begrüßen das Fachwissen und das Engagement von Jean-Christophe Péraud über diese zweieinhalb Jahre, danke ihm für seinen Beitrag zur Glaubwürdigkeit unseres Sports und wünsche ihm viel Erfolg bei seiner zukünftigen Verantwortung.»
Péraud half bei der Einführung einer Reihe neuer Methoden zur Erkennung und Abschreckung von mechanischem Doping. Zusammen mit den bereits verwendeten Magnet-Tablet-Scannern wurde 2018 das Röntgen-Scannen zusammen mit Wärmebildern und Fahrrad-Tagging in großem Umfang eingesetzt, während die Verwendung von Magnometer-Tracking-Geräten vor einer geplanten Einführung in diesem Jahr erprobt wurde.
Die UCI besteht jedoch darauf, dass sich im Kampf gegen mechanisches Doping nichts geändert hat. «Das UCI-Team, das mit Jean-Christophe Péraud, unseren technischen Kommissaren, unseren Dienstleistern und unseren nationalen Verbänden zusammengearbeitet hat, bleibt bestehen und wird alle Tests und Kontrollen (unter Verwendung einer Reihe von Technologien) in den kommenden Rennen fortsetzen, insbesondere beim Neustart der WorldTour-Saison.» Weiter hieß es seitens der UCI: «Das Engagement und die Investitionen der UCI in die Bekämpfung des technologischen Betrugs bleiben unverändert. Die UCI wird weiterhin nach Innovationen, Entwicklungen und Investitionen suchen, um neue und zukünftige Technologien zu bekämpfen.»