Mailand (rad-net) - Die ersten Reaktionen auf die gestern in Mailand vorgestellte Strecke des Giro d’Italia 2017 ließen nicht lange auf sich warten. Während sich Titelträger Vincenzo Nibali und Fabio Aru (beide Astana) überraschend zurückhaltend gaben, scheint Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) mit dem Kurs sehr zufrieden zu sein.
Nicht nur weil sowohl Aru als auch Nibali gestern in Mailand anwesend waren und symbolträchtig gemeinsam die Trophäe präsentierten, erwarten viele bei der 100. Austragung des Giro d’Italia im nächsten Jahr ein italienisches Duell. Nibali hatte bereits im Vorfeld angedeutet, seinen Titel verteidigen zu wollen, während Aru nach seiner schwachen Tour de France und bereits zwei Giro-Podestplätzen 2014 und 2015 endlich den ersten Gesamtsieg will. Bestätigen wollten beide aber noch nichts. «Wir brauchen noch Zeit, um die Strecke genau zu analysieren, erst dann können wir eine Entscheidung treffen. Wir haben noch Zeit, um über den finalen Rennkalender nachzudenken», so Nibali unmittelbar nach der Zeremonie in Mailand.
«Ich kann noch nicht sagen, ob ich den Giro fahre», erklärte auch Aru nach der Präsentation. «Wir werden das Rennprogramm und unsere Ziele erst bei dem ersten Astana-Meeting Ende November festlegen.» Über den Start auf Sizilien und Sardinien freut sich der 26-Jährige – er wurde auf Sardinien geboren: «Ich hoffe, dass ich eine Rolle bei der Entscheidung gespielt habe. Es wird großartig für die Leute, den Giro hautnah mitzuerleben, dies war erst viermal der Fall.» Da Aru nicht der beste Zeitfahrer ist, wird er in den Bergen attackieren müssen – auch seinen Ex-Teamkollegen Nibali: «Wer auch immer den Giro gewinnen will, muss vom ersten bis zum letzten Tag in Top-Form sein. Ich weiß noch nicht, wie ich Nibali hinter mir lassen könnte, aber keine Sorge, ich werde mich auch auf die Zeitfahren gut vorbereiten.»
Dumoulins Reaktion klang da schon ein wenig euphorischer, auch wenn der niederländische Zeitfahrmeister seine Teilnahme ebenfalls noch nicht bestätigen wollte: «Der Kurs des 100. Giro d’Italia sieht wunderschön aus! Er ist gut ausbalanciert mit Sprintetappen, einigen Zeitfahrkilometern aber auch legendären und brutalen Bergen wie den Mortirolo oder Stelvio. Hier wird es sicherlich epische Schlachten geben. Ich habe mich im letzten Jahr nahe Bormio auf die Vuelta vorbereitet. Daher weiß ich genau, wie schwierig diese Anstiege sind. Aber es ist noch zu früh für eine Entscheidung. Der Giro gefällt mir mit den vielen Zeitfahrkilometern, aber entschieden wird das Rennen bei den großen Bergetappen. Wir werden uns bald zusammensetzten und eine Entscheidung treffen», so Dumoulin auf seiner Facebook-Seite.
Strecke des 100. Giro d'Italia in Mailand vorgestellt...