Tartu (rad-net) - Maximilian Schachmann hat bei der Straßen-Europameisterschaft im estnischen Tartu im Einzelzeitfahren der Männer U23 die Bronzemedaille gewonnen. Nach 31,5 Kilometern musste sich der 21-Jährige nur um 16 Sekunden dem Niederländer Steven Lammertink und um zwölf Sekunden Zmorka Marlen aus der Ukraine geschlagen geben. Nils Politt belegte den zwölften Platz (+1:05), Jan Tschernoster wurde 22 (1:34).
Schachmann war bereits als 17. Rennfahrer in den Kampf gegen die Uhr gestartet und zeigte eine konstant gutes Rennen. Nach etwas verhaltenerem Start - Platz 20 an der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 3,8 - legte er Kilometer um Kilometer zu und arbeitete sich vom elften über den neunten, fünften und vierten Platz an den anderen Zwischenzeiten auf Rang drei vor.
Maximilian Schachmann freute sich besonders über diese Medaille, denn das Jahr verlief alles andere als optimal. Nach einem schweren Sturz bei einem Etappenrennen in Tschechien, bei dem ihm ein Hund ins Rad lief und ihn zu Fall brachte, musste Schachmann lange pausieren. «Seine Form ist aber wieder da. Das bewies er bereits mit seinem dritten Platz auf der Königsetappe der Elsass-Rundfahrt», zeigte sich Bundestrainer Ralf Grabsch zufrieden mit dem EM-Resultat des Berliners. «Nach all den Rückschlägen war es stark, wie er sich heute präsentiert hat», so Grabsch.
«Ich hatte Angst, dass es wieder so knapp wird wie letztes Jahr bei der WM, wo ich nach einem Sturz nur Fünfter wurde», meinte Schachmann, «aber diesmal hat es zur Medaille gereicht», freute sich Schachmann über Bronze.
Der deutsche Vize-Meister im Zeitfahren, Nils Politt, war dagegen enttäuscht, dass es nur zu einem zwölften Platz reichte. «In der zweiten Hälfte ist er eingebrochen. Vielleicht hat er sich selbst zu viel Druck gemacht», sucht Grabsch noch nach einer Erklärung für das Abschneiden Politts, der eigentlich um eine Medaille mitfahren wollte. Der 22. Rang von Jan Tschernoster war dagegen das, was der BDR erwartet hatte. «Bei ihm ging es auch darum, im ersten Jahr als U23-Fahrer international Erfahrung zu sammeln», so Bundestrainer Grabsch.
Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist das bereits die dritte Medaille bei dieser EM, nachdem Mieke Kröger gestern bei den Frauen U23 die Goldmedaille gewann und Corinna Lechner Bronze holte.