Apeldoorn (rad-net) - Stefan Nimke ist neuer Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren. Der Schweriner fuhr auf der Radrennbahn im niederländischen Apeldoorn eine Zeit von 1:00,793 Minuten und distanzierte damit den zweitplatzierten Lokalmatadoren Teun Mulder um 0,386 Sekunden. Dritter wurde der Franzose François Pervis 0,435 Sekunden hinter Nimke. Der zweite Deutsche Starter Joachim Eilers wurde mit einer Zeit von 1:02,296 Minuten Fünfter.
Nimke war bereits 2003 und 2009 schon einmal Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren. Im vergangenen Jahr wurde er Teamsprint-Weltmeister mit Maximilian Levy und Robert Förstemann, in diesem Jahr wurde das Trio, in dem Förstemann durch René Enders ersetzt wurde, Zweiter. Insgesamt war es für Nimke die 13. WM-Medaille seit seinem WM-Debüt 1997. Nimke verpasste auch nur hauchdünn seinen eigenen Flachland-Weltrekord von 1:00,666 Minuten.
«Dass ich auf dieser schweren Bahn so schnell bin, hätte ich nie gedacht. Die Zeit ist sensationell», jubelte Nimke. «Ich hatte auch den Teamsprint im Kopf, wo es nicht so lief», von daher hatte Nimke «nur» eine Medaille im Visier. Doch auf den letzten 250 Metern war «Bodo», wie er genannt wird, nicht zu stoppen. «Das war die Bodo-Taktik: So schnell wie möglich Reisegeschwindigkeit aufnehmen und die bis zum Schluss halten. Er ist so schnell angefahren wie noch nie und hat auf der letzten Runde alle Gegner niedergewalzt», sagte Bundestrainer Detlef Uibel, der sich besonders für Nimke freute: «Er ist seit 14 Jahren im Team die Zuverlässigkeit in Person.» Das soll auch bis London 2012 so bleiben. «Bei den Olympischen Spielen will ich eine Medaille im Teamsprint, am liebsten wie 2004 die goldene», blickt Nimke zuversichtlich in sein 15. Jahr im Nationaltrikot.
Uibel hatte auch ein Extra-Lob für den fünftplatzierten Eilers parat: «Auf dieser schwer zu fahrenden Bahn Bestzeit zu fahren, ist eine super Leistung. Hut ab», sagte der Bundestrainer. «Auf lange Sicht ist er eine starke Konkurrenz für die dritte Position im Teamsprint.»
Am heutigen letzten Tag stehen mit dem Zweiermannschaftsfahren der Männer und im Keirin und Omnium der Frauen noch drei weitere WM-Entscheidungen aus. Im Keirin qualifizierte sich am Morgen Kristina Vogel für den zweiten Lauf, in dem entschieden wird, welche Fahrerinnen im Finale um den WM-Titel starten. Im Omnium liegt Lisa Brennauer nach vier von sechs Wettbewerben auf Rang elf. Im Madison vertreten Robert Bengsch und Ralf Matzka die deutschen Farben.