Münster (rad-net) - Passend zum Comeback des Sparkassen Münsterland Giro vor dem Schloss Münster wird am 3. Oktober ein Sprint Royal erwartet. Viele Top-Sprinter der Saison 2022 wurden zum deutschen Herbstklassiker nominiert. Setzt sich die internationale Elite um Jakobsen, Groenewegen, Kooij, Ewan und Bennett gegen die deutschen Sprinter um Ackermann, Degenkolb, Kanter und Walscheid durch?
Die vorläufige Startliste zeigt viele Favoriten auf den Sieg beim Sparkassen Münsterland Giro. Zehn Tage vor dem Start des Herbstklassikers haben die Teams ihre ersten Nominierungen bekanntgegeben. Radsport auf höchstem Niveau erwartet die Fans beim letzten deutschen Straßenrennen der Saison.
Europameister Fabio Jakobsen tritt an, um mit seinem Quick-Step Alpha Vinyl Team den Titel zu verteidigen. Nach Hodeg und Cavendish wäre es der Münster-Hattrick für die belgische Mannschaft. Mit Steimle, Declercq, Keisse oder Mørkøv hat Jakobsen die geballte Team-Unterstützung, um vor dem Schlossplatz einen Favoritensieg zu holen.
Einen Sieg in Münster steht bereits bei Maximilian Walscheid (2018, Cofidis), Sam Bennett (2017, BORA-hansgrohe) und John Degenkolb (2016, Team DSM) in den Palmarès. Das Trio der ehemaligen Gewinner tritt an, um zum zweiten Mal am 3. Oktober ganz oben auf dem Podium zu stehen. Bennett holte zuletzt bei der Vuelta a España zwei Etappensiege und möchte nach seiner Zwangspause in Münster wieder in das Renngeschehen eingreifen. Für Degenkolb war Münster immer ein gutes Pflaster – bei fünf Starts sprintete er viermal auf das Podium. Und auch in diesem Jahr stimmt die Klassikerform, wie er mit Rang vier gestern in Lichtervelde unter Beweis stellte.
Auf das oberste Treppchen möchte endlich auch Pascal Ackermann (UAE Team Emirates). 2016 war er als Kontinental-Fahrer bereits Drittplatzierter. Drei Jahre später ging es eine Stufe höher auf Platz 2. Nun sind wieder drei Jahre vergangen und vielleicht ist die Statistik sein Glücksbringer.
Im Blick der deutschen Fans steht auch Max Kanter, der im Trikot der
Nationalmannschaft fahren wird. Mit zwei Podiumsplätzen bei den belgischen Klassikern hat er am vergangenen Wochenende seine sehr gute Herbstform gezeigt. Dem jungen Sprinter winkt der erste Profisieg.
Doch die Konkurrenz ist groß: Der erst 20-jährige Olav Kooij (Jumbo-Visma) hat in dieser Saison den Talentstatus übersprungen – bereits 11 Saisonsiege stehen auf seinem Konto! Mit Dylan Groenewegen (Team BikeExchange-Jayco) wird ein weiterer Tour de France-Etappensieger erwartet, um im Kampf der WorldTour-Relegation wichtige Punkte zu holen. Sein direkter Konkurrent, Caleb Ewan (Lotto Soudal), hat zuletzt bei der Deutschland Tour mit einem Sieg auf sich aufmerksam gemacht und kann in Münster auf seinen deutschen Sprintzug um Roger Kluge, Michael Schwarzmann und Rüdiger Selig bauen.
Der Blick auf die letzte Austragung zeigt, dass der Herbstklassiker viele Seiten haben kann und ein Massensprint am 3. Oktober nicht garantiert ist. Auch wenn das Profil den Sprintern in die Hände spielt, können das Wetter und die offenen Parklandschaften des Münsterlandes mit vielen Richtungswechseln oder auch die technisch anspruchsvollen Zielrunden den Rennausgang beeinflussen.
Einige Mannschaften haben sich für andere Optionen gerüstet. So hat zum Beispiel BORA-hansgrohe mit dem Deutschen Meister Nils Politt eine weitere Karte im Spiel, falls es nicht zum Sprint kommt. Die einzige deutsche WorldTour-Mannschaft möchte sich nach den Siegen in Frankfurt, Köln und Hamburg auch den vierten Klassiker der Saison sichern.
Und auch der Radsport-Nachwuchs reist hochmotiviert in das Münsterland. Michel Hessmann (Jumbo-Visma) steht zum ersten Mal bei seinem Heimrennen am Start. Der gebürtige Münsteraner kommt frisch zurück von der WM in Australien und möchte von seiner aktuellen Form profitieren. Platz 5 im WM-Zeitfahren der U23 und Platz 3 in der Tour de l'Avenir stehen für den 21-Jährigen zuletzt in der Ergebnisliste.
Niklas Märkl (Team DSM) hat bereits im letzten Jahr sein Münster-Debüt gegeben und mit Platz Fünf einen guten Einstand gefeiert. Einen anderen Weg schlägt Lennart Voege ein. Vor einem Jahr fuhr er beim Jedermann-Rennen des Sparkassen Münsterland Giro erst zum zweiten Mal bei einem Straßenrennen. Auf Anhieb Platz 2 in der Altersklasse war Grund genug für einen Vertrag beim Saris Rouvy Sauerland Team. 365 Tage später fährt er Seite an Seite mit den besten Fahrern der WorldTour.