Murg (rad-net) - Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz hat nach der zweiten Knie-OP innerhalb von zehn Tagen das Krankenhaus verlassen, braucht aber mindestens noch zwei Wochen Schonung. Spitz wurde am vergangenen Donnerstag operiert und in den folgenden Tagen stationär behandelt. Das teilte ihr Ehemann und Berater Ralf Schäuble mit.
Die 44 Jahre alte Schwarzwälderin war die trotz Schleimbeutel-Beschwerden und gegen den Rat der Ärzte bei den Spielen in Rio gestartet und belegte den 19. Platz. «Das war wie ein Sieg für mich. Am Donnerstag vor dem Rennen schien es so, als ob es mit dem einem Start nichts werden wird. Das war alles sehr schwierig zu verarbeiten», so Spitz, die 2008 in Peking Gold gewann. Spitz sei froh gewesen, überhaupt das fünfte Olympische Rennen bestritten zu haben. «Mental war ich ein Wrack nach all dem Warten, Hoffen, Bangen und dem negativen Feedback der verantwortlichen Olympiaärzte.»
«Man hat alles optimiert, Training, Ernährung, Material an jedem Detail gefeilt um noch ein paar Prozente rauszuholen, was ja auch funktioniert hat, wenn ich mir die WM im Juli betrachte. Und dann steht man mit halber Kraft am Start», schüttelt Sabine Spitz den Kopf.
«Es ist verrückt, dass ein relativ harmlose Sturzverletzung so ein Nachspiel hat», erklärte Spitz, die sich in der Vorbereitung auf ihre fünften und letzten Spiele vor dem Rio-Start in Kanada am linken Knie verletzt hatte. Unmittelbar nach dem Rennen war ihr in der Olympiastadt der entzündete Schleimbeutel entfernt worden, das sei aber von vornherein so geplant gewesen und habe nichts mit dem Renneinsatz zu tun gehabt.
Im April hatte sie sich im selben Knie einen Kreuzband-Riss zugezogen, der aber noch nicht operiert wurde, da sie sich direkt weiter auf die Olympischen Spiele und die Qualifikation beziehungsweise Vorbereitung darauf konzentrierte. Der Eingriff soll im nächsten Jahr erfolgen.