Thyon 2000 (rad-net) - Michael Woods (Israel Start-Up Nation) hat die Königsetappe der Tour de Romandie gewonnen und damit die Gesamtführung übernommen. Für Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) endete das Teilstück, das nach 161,3 Kilometern mit einer Bergankunft in Thyon 2000 aufwartete, mit einem Sturz 30 Meter vor dem Ziel tragisch, wodurch er im Gesamtklassement nun in Rückstand geraten ist.
Bei widrigen Witterungsbedingungen mit Regen, Schnee und Nebel wurde früh eine siebenköpfige Gruppe vom Feld fahren gelassen. Nachdem die Abfahrt den letzten Anstieg hinunter aufgrund sehr nasser Fahrbahn und schlechter Sicht neutralisiert wurde, gingen die Ausreißer mit sechs Minuten Vorsprung in den 20 Kilometer langen Schlussanstieg. Dort löste sich die Gruppe allerdings schnell auf und nach und nach wurden die Fahrer eingeholt - bis auf Magnus Cort (EF Education-Nippo) und Simone Petilli (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux). Neun Kilometer vor dem Ziel beutrg der Vorsprung auf die Favoriten noch vier Minuten.
Doch dann gab es immer wieder Angriffe aus der Favoritengruppe, unter anderem von Chris Hamilton (DSM), Ben O'Connor (Ag2r-Citroen) und Woods. Woods schüttelte seine beiden Mitstreiter ab und schloss zu Cort und Petilli auf. Drei Kilometer vor dem Ziel ließ der Kanadier auch Cort und Petilli hinter sich, während sich O'Connor, Thomas und Fausto Masnada (Deceuninck-Quick Step) auf die Verfolgung machten. Thomas war am Ende der einzige, der nochmal zu Woods aufschließen konnte.
Das Duo machte den Tagessieg unter sich aus. Als Woods rund 30 Meter vor dem Ziel antrat, ging auch Thomas aus dem Sattel, doch aufgrund der Kälte und Nässe hatte der Brite offenbar kein Gefühl mehr in den Händen und konnte seinen Lenker nicht mehr greifen, wodurch er abrutschte und heftig zu Boden ging. Während sich Woods den Tagessieg sicherte, versuchte sich Thomas wieder aufzurappeln, wurde aber noch von O'Connor überholt und kam mit 21 Sekunden als Dritter ins Ziel.
Michael Woods führt das Gesamtklassement nun mit elf Sekunden Vorsprung vor Geraint Thomas und 21 Sekunden vor Ben O'Connor an. Ohne sein Missgeschick hätte der Ineos-Profi mit zehn Sekunden Vorsprung die Führung übernommen. Beim morgigen abschließenden Zeitfahren über 16,2 Kilometer mit Start und Ziel in Fribourg gilt Thomas jedoch als Favorit und hat noch einmal die Chance, seinen Rückstand wettzumachen.