Berlin (dpa) - Der australische Radprofi Michael Rogers darf trotz seines positiven Dopingbefunds wieder starten. Der Radsport-Weltverband UCI teilte mit, dass man auf weitere Sanktionen gegen Rogers verzichten werde.
Der 34 Jahre alte Australier hatte erklärt, das in einer Dopingprobe vom Oktober 2013 nachgewiesene Rindermastmittel Clenbuterol sei durch verunreinigtes Fleisch in China in seinen Körper gelangt.
Die UCI teilte heute nach Rücksprache mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mit, man sehe eine «signifikante Wahrscheinlichkeit», dass der verbotene Stoff durch Fleischverzehr in China aufgenommen wurde. Dort hatte Rogers an der Peking-Rundfahrt teilgenommen, bevor er zum Japan-Cup reiste, wo er dann positiv getestet wurde. Im Dezember 2013 hatte ihn die UCI zunächst gesperrt.
Rogers, Teamgefährte des zweimaligen Tour-de-France-Siegers Alberto Contador, hatte beteuert, niemals wissentlich Clenbuterol genommen zu haben. Auch der Spanier vom Saxo-Tinkoff-Rennstall war 2010 positiv auf Clenbuterol getestet worden. Eine Sperre konnte Contador, der die Probe auf den Verzehr eines verunreinigten Steaks zurückgeführt hatte, aber nicht umgehen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS sperrte ihn für zwei Jahre.
Anders verhielt es sich etwa im Fall des deutschen Tischtennis-Spielers Dimitrij Ovtcharov. Ovtcharov war 2010 nach seiner Teilnahme an den China Open ebenfalls positiv auf Clenbuterol getestet worden. Durch eine Haaranalyse, Gutachten von Experten und weiteren Indizien entging er einer Sperre. Kontaminierte Nahrungsmittel sind in China keine Seltenheit.
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