Valkenburg (dpa) - Der Radprofi und Anti-Doping-Kämpfer David Millar ist sicher, dass Bradley Wiggins und Ryder Hesjedal beim Tour- und Giro-Sieg «sauber» waren. «Das ist ein gutes Zeichen für die jungen Fahrer», sagte der ehemalige Zeitfahr-Weltmeister am Rande der Straßen-WM in Valkenburg.
Millar war zwei Jahre wegen EPO-Dopings gesperrt, engagierte sich danach im Kampf gegen Manipulation und schrieb das Doping-Aufklärungsbuch «Racing through the Dark». Heute sei es «sehr schwierig zu dopen».
Für Millar sind die Ermittlungen der US-Anti-Doping-Behörde USADA gegen Seriensieger Lance Armstrong und dessen Verurteilung in dem Bemühen um mehr Glaubwürdigkeit «das beste, was dem Radsport passieren konnte». Pat McQuaid, der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, unterstrich am Samstag noch einmal, dass seine Institution nicht vorhabe, die von der USADA gegen Armstrong ausgesprochenen Strafen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten.
«Wir haben nicht die Absicht dazu, wenn die Urteile sauber und klar belegt sind», sagte der Ire, der allerdings weiter auf die umfangreichen USADA-Unterlagen wartet. Nach Erhalt hat die UCI 21 Tage Zeit, das Urteil - lebenslange Sperre und Aberkennung seiner sieben Toursiege zwischen 1999 und 2005 - zu akzeptieren oder anzufechten.
Die von den UCI-Delegierten abgeschmetterte Amnestie für geständige Doping-Sünder könnte 2015 wieder zum Thema werden, wenn der neue Code der Welt-Anti-Doping-Agentur verabschiedet werden soll. «Vom geltenden Code wäre das im Moment nicht gedeckt. Vielleicht gibt es einen neuen Anlauf in drei Jahren», sagte McQuaid.