Rio de Janeiro (rad-net) - Die deutschen Teamsprinter René Enders, Joachim Eilers und Maximilian Levy haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro den fünften Platz belegt. In der Mannschaftsverfolgung kamen die Männer als Sechste weiter, während die deutschen Frauen bereits in der Qualifikation ausschieden.
In der Qualifikation war das britische Teamsprint-Trio mit Philip Hindes, Jason Kenny und Callum Skinner bereits klar das schnellste. In 42,562 Sekunden gewannen sie die Quali vor Neuseeland (42,673) und Australien (43,158). Die Deutschen, die den Ausfall von Max Niederlag zu verkraften hatten und in kurzfristig geänderter Reihenfolge starteten, fuhren in 43,711 Sekunden nur auf Rang sieben und trafen damit in der Zwischenrunde, in der je nach Zeit die Siegerteams sich für das Große oder Kleine Finale qualizierten, auf Neuseeland. Gegen die «Kiwis» hatten die Deutschen, obwohl sie sich noch einmal steigern konnten, keine Chance, schieden aus und belegten am Ende den fünften Platz.
«Nach unseren Schwierigkeiten im Vorfeld durften wir nicht mit einer Medaille rechnen», sagte ein gefasster Bundestrainer Detlef Uibel. «Das waren meine letzten Olympischen Spiele. Die Ernüchterung ist schon sehr groß. Es war einfach nicht mehr möglich», sagte René Enders, der nach Bronze 2008 und 2012 auf eine weitere Medaille gehofft hatte.
Teamsprint-Olympiasieger wurde Großbritannien, das sich in einem spannenden und engen Finale in 42,440 Sekunden gegen Neuseeland durchsetzte. Nach dem ersten Wechsel hatten die Briten noch hinter den Neuseeländern gelegen, konnten aber noch weiter beschleunigen und verwiesen am Ende ihre Konkurrenten mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Platz zwei (42,542). Die Fahrt um Bronze gewann Frankreich (43,143) gegen Australien (43,298).
Briten in der Mannschaftsverfolgung nur knapp über dem Weltrekord - Deutsche als Sechste weiter
In der Qualifikation zur Mannschaftsverfolgung der Männer belegte das deutsche Quartett mit Henning Bommel, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein in 4:00,911 Minuten den sechsten Platz und erreichte damit die nächste Runde. Nicht zu schlagen war der britische Vierer mit Steven Burke, Ed Clancy, Owain Doull und Bradley Wiggins. Man war in 3:51,943 Minuten, weniger als drei Zehntelsekunden über dem eigenen Weltrekord, das schnellste Team in der Quali, dürfte aber noch nicht alles gezeigt haben. Mit rund dreieinhalb Sekunden Rückstand belegten die Dänen (3:55,396) den zweiten Platz, Dritte wurden die Australier (3:55,606)
Ausgeschieden sind die Niederlande. Nachdem der Vierer ohnehin schon nur noch zu dritt unterwegs war, stürzte Jan-Willem van Schip. Da drei Fahrer ins Ziel kommen müssen, schied das Team automatisch aus und die restlichen acht Teams kamen weiter.
«Wir wollten Körner sparen, um am Freitag noch einen Gang hochzuschalten. Da müssen wir deutlich unter vier Minuten fahren», sagte Anfahrer Henning Bommel zufrieden. «Wir haben schön unser Tempo durchgezogen, hatten gemütliche Rundenzeiten. Wir sind voll im Soll», sagte Kersten Thiele. «Die erste Runde ist jetzt unser Finale. Wir werden alles rausholen, was geht. Wir können noch ordentlich pushen. Ich war definitiv nicht am Limit. Ich denke, es ist richtig was drin», erklärte der 23-Jährige weiter.
Die besten Acht der Qualifkation kommen in die nächste Runde, in der das sechste Team der Qualifikation gegen das siebte, das fünfte gegen das achte, das zweite gegen das dritte und das schnellste gegen das vierte fährt. Die Gewinner der letzten beiden Rennen der Zwischenrunde bestreiten das Finale um Platz eins. Die restlichen Teams qualifizieren sich entsprechend der Zeiten in der Zwischenrunde für die Finals um Platz drei, fünf und sieben.
Verfolgerinnen scheiden aus
Die deutschen Verfolgerinnen blieben als Neunte hinter ihren Erwartungen zurück. Neun Mannschaften waren am Start und die besten Acht kamen in die nächste Runde, was Charlotte Becker, Mieke Kröger, Stephanie Pohl und Gudrun Stock als Neunte in 4:30,068 Minuten nicht gelang. Dennoch konnten sie sich darüber freuen, überhaupt die Qualifikation für Rio geschafft zu haben und ließen dabei einige starke Teams hinter sich.
Unterdessen konnten die Britinnen mit einem neuen Weltrekord von 4:13,260 Minuten - vier Zehntelsekunden unter dem der Australierinnen aus dem Februar 2015 - ein erstes Ausrufezeichen setzen. Katie Archibald, Elinor Barker, Joanna Rowsell-Shand und Laura Trott waren als Topfavoritinnen in das Vierer-Turnier gestartet und wurden ihrer Favoritenrolle damit mehr als gerecht. Am zweitschnellsten waren die USA in 4:14,286 Minuten, gefolgt von Australien (4:19,059) und Kanada (4:19,599).
Die Entscheidung in der Mannschaftsverfolgung der Männer wird morgen fallen, bei den Frauen werden die Medaillen am Samstag vergeben.
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