Petrópolis (rad-net) - Nino Schurter (Scott-Sram) hat den Cross-Country-Weltcup in Petrópolis in Brasilien gewonnen. Damit schloss der Schweizer zu Rekordsieger Julien Absalon aus Frankreich auf, der 33 Mal im Weltcup erfolgreich war.
Schurters Weg zur Einstellung des Rekordes verlief äußerst spannend. Von Beginn an war das Tempo im Rennen der Männer hoch. Dadurch zog sich das Feld nach und nach auseinander, doch erst in der dritten von sieben Runden konnte sich einer Fünfergruppe mit Schurter, Vlad Dascalu (Trek), Alan Hatherly, Henrique Avancini (beide Cannondale) und Maxime Marotte (Santa Cruz-FSA) lösen. Im nächsten Umlauf bekamen Short-Track-Gewinner Hatherly und Lokalmatador Avancini allerdings Probleme und mussten reißen lassen.
Vorne gab dann vor allem Dascalu Gas, was wiederum Marotte in der vorletzten Runde Probleme bereitete. Der französische Meister verlor allmählich an Boden und sah schon geschlagen aus.
Doch in der Schlussrunde kam Marotte plötzlich wieder von hinten an das Führungsduo herangefahren, setzte sich sofort an die Spitze und diktierte das Tempo. Von da an entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Marotte und Schurter, dem Dascalu aber noch folgen konnte. Beide schenkten sich nichts und am vorletzten Anstieg übernahm der Weltmeister wieder die Führung, um das Tempo noch weiter hochzuziehen. Aber Marotte konterte am Schlussanstieg erneut, fuhr wieder an Schurter vorbei und ging als Erster in die Abfahrt ins Ziel. Schurter blieb aber an dem Hinterrad des Franzosen und konnte sich auf der kurzen Zielgeraden aus seinem Windschatten heraus noch an ihm vorbeischieben, um einen knappen Sieg vor Marotte zu feiern. Dascalu wurde drei Sekunden zurück Dritter.
Im Siegerinterview fand Nino Schurter zunächst keine Worte. Der 35-Jährige verdrückte ein paar Freudentränen, eher er antworten konnte. «Es hat drei Jahre gedauert, bis ich diesen 33. Weltcupsieg holen konnte. Es ist großartig, dass die vor so einem fantastischen Publikum und nach einem so harten Kampf geklappt hat», so Schurter, der auf das frenetisch jubelnde Publikum, das ihn mit «Nino! Nino!»-Rufen anfeuerte, hindeutete. «Es war knapp, aber ich habe nich aufgesteckt. Damit habe ich eines meiner letzten großen Ziele, zu Julien Absalon aufzuschließen, erreicht.» Auf die Frage, ob er den Rekord von Absalon nun auch noch brechen wolle, sagte Schurter: «Den Rekord zu schlagen, wird schwer. Es war schließlich schon schwer, aufzuschließen. Aber ich arbeite weiter hart und hoffe, es zu schaffen.»
Die beiden deutschen Starter, Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) und Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV) kamen auf den Plätzen 30 (+5:01) und 45 (+7:44) ins Ziel.