Aigle (rad-net) - Sechs Cross-Country und sieben Downhill-Weltcup-Rennen beinhaltet der Weltcup-Kalender 2016. Das sind weniger, als ihm ursprünglichen Rahmenterminkalender vorgesehen. Es gibt für den Weltradsportverband UCI einen begrenzenden Faktor, aber es haben sich vermeintliche Kandidaten auch gar nicht erst beworben.
«Nein, vom Bonelli Park gab es keine Bewerbung.» Simon Burney, MTB-Koordinator bei der UCI schüttelt den Kopf. Obwohl während der Livestreams der kalifornischen US-Cup-Rennen im Frühjahr von maßgeblichen Personen eine solche Bewerbung in den Raum gestellt wurde, blieben die Nägel scheinbar ohne Köpfe.
Es sei noch zu früh, sie seien noch nicht gut genug aufgestellt, habe man ihm erklärt, so Burney. Natürlich wären auch viele Teams nicht glücklich gewesen über die Reisestrapazen und Reisekosten, aber das war letztlich nicht der Grund dafür, dass der Termin am zweiten April-Wochenende gestrichen wurde. Beziehungsweise vom Downhill-Weltcup in Lourdes besetzt wurde.
Übrigens gab es auch das Duell zwischen La Bresse und der Hadleigh Farm nicht, wie französische Quellen vermuteten. Vom olympischen Mountainbike-Park an der Themse-Mündung gab es auch keine offizielle Bewerbung. Nur Gedankenspiele, die aber vielleicht 2017 Realität werden könnten.
Der wirklich limitierende Faktor - das gilt auch für eine weitere Downhill-Station - sind die Produktionskosten für den Livestream vom Red Bull Media House (RBMH). Je mehr Stationen, desto teurer. Deshalb gibt es mit Albstadt und La Bresse auch nur zwei Stationen, an denen nur Cross-Country stattfindet.
Und deshalb kam auch Méribel im Downhill nicht zum Zug. «Die wollten im Juli einen Downhill ausrichten, aber auch das war nicht mehr finanzierbar», sagt Burney. «Das Red Bull Media House hat schon ein hohes Budget, aber es hat auch seine Grenzen», erklärt Burney. Im Grunde setzt man bei der TV-Produktion mehr auf hohe Qualität als auf Masse.
«Wir haben jetzt ein gutes Produkt und damit auch eine größere Chance Sponsoren zu gewinnen. Der neue Marketing-Chef Cyrille Jacobsen engagiert sich sehr stark in dieser Richtung», betont Burney.
Wenn es gelingen würde am einen oder anderen Standort übertragende TV-Sender aus dem Gastgeberland an den Produktions-Kosten zu beteiligen, dann könnte man den Kalender ausdehnen. Bisher war das im Cross-Country-Bereich lediglich in Nove Mesto der Fall, wo das Tschechische Fernsehen die Produktion selber übernahm und RBMH nur ergänzend beteiligt war.