Barcelona (rad-net) - Mit drei Siegen an drei Tagen hat die Deutsche Meisterin Adelheid Morath aus Freiburg in Spanien das Drei-Etappenrennen Volcat für sich entschieden. Sie gewann in Igualada mit 6:40 Minuten Vorsprung auf die Spanierin Claudia Galicia. U23-Fahrer Ben Zwiehoff aus Essen hatte auf der zweiten Etappe Defekt-Pech, war jedoch am Sonntag bester U23-Fahrer im Feld.
Drei Etappen, drei Siege. Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) gelang in zweiten Rennen für ihr neues Team in Katalonien ein Durchmarsch. Die Konkurrenz bestand hauptsächlich aus Spanierinnen, aber auch aus der EM-Fünften Githa Michiels (Versluys). Die Belgische Meisterin konnte Morath jedoch nicht Paroli bieten und wurde mit 7:41 Minuten Rückstand auf die Freiburgerin Dritte im Gesamtklassement.
Die Damen waren gemeinsam mit den mehreren hundert Herren unterwegs. Das führte auf der ersten Etappe dazu, dass Adelheid Morath bis zum Ziel in Vilanova i la Geltru nicht wusste, dass sie in Führung lag. «Die Etappe war extrem schnell und weil mich immer wieder Herren überholt haben, hatte ich das Gefühl langsam zu sein», bekannte die 30-Jährige, die 54 Sekunden vor Claudia Galicia ins Ziel kam.
Auf dem zweiten Tagesabschnitt in La Pobla de Claramunt, der mehr in die Berge führte und auf 85 Kilometern ging es sehr viel auf und ab. «Das war schon fast Cross-Country, halt viel länger», so Adelheid Morath. Sie ließ dabei Githa Michiels um 3:12 Minuten doch deutlich hinter sich.
Am letzten Tag vollendete sie den Hattrick. Am ersten von zwei längeren Anstiegen setzte sich Morath von Galicia ab, doch bis es in den zweiten Berg hinein ging, hatte die Spanierin im Windschatten einer Männer-Gruppe die Schwarzwälderin wieder eingeholt.
«Am zweiten Berg habe ich direkt wieder attackiert und dann voll durchgezogen», berichtet Adelheid Morath. Sie brachte 51 Sekunden Vorsprung auf Galicia mit ins Ziel und verbuchte den Gesamtsieg, der ihr 80 Weltranglistenpunkte einbrachte.
«Nach meinem frühen Defekt in Marseille war ich schon enttäuscht, aber jetzt bin ich für die kommenden Wochen positiv gestimmt. Es war auch eine gute Zeit mit dem Team, das war noch mal wichtig für mich», kommentierte die Sportsoldatin. «Ich bin gespannt, was die Form gegen andere Konkurrenz wert ist.»
Bei den Herren unterzog sich der U23-EM-Achte Ben Zwiehoff einem Form-Test. Am ersten Tag belegte der Bergamont-Hayes-Fahrer nach 58 Kilometern im Sprint der Verfolgergruppe des Portugiesen Tiago Ferreira mit 43 Sekunden Rückstand Platz vier.
Am zweiten Tag fiel er mit einem Defekt jedoch aussichtslos zurück. «Ich habe meinen Hinterradreifen leider komplett geschrottet», berichete Zwiehoff aus Katalonien. 15 Kilometer auf der Felge, bzw. zu Fuß, kosteten 45 Minuten auf den erneuten Tages-Sieger Tiago Ferreira (Protek). «Schade, ich war bergauf immer in der Lage das Tempo mitzubestimmen», so Zwiehoff.
Auf der dritten Etappe mündete die Form auch wieder in ein vorzeigbares Ergebnis. Während sich der Russe Alexey Medvedev (Reparto Corse Polimedical) und der Spanier David Valero (2.) im Finale etwas absetzen konnten und im Sprint den Etappensieg unter sich ausmachten, musste sich Zwiehoff im Finish der fünfköpfigen Verfolgergruppe geschlagen geben und wurde mit 18 Sekunden Rückstand Siebter.
Das bedeutete aber Rang eins in der U23-Wertung und damit einen versöhnlichen Abschluss. «Letztendlich bin ich mit meiner Leistung und Form sehr zufrieden, vor allem weil ich mich über drei Tage gegen die wirklich harte Konkurrenz gut behaupten konnte. Leider hat mir der Defekt die Chance auf viele wichtige UCI-Punkte vermasselt, aber das gehört nun mal auch dazu auf einem Etappenrennen», bilanzierte Zwiehoff.
Tiago Ferreira gewann die Rundfahrt in der Region Barcelona 2:10 Minuten vor dem Österreicher Alexander Gehbauer und 4:51 Minuten vor David Valero.