Hagen (rad-net) - Vor dem Weltcup-Finale der Mountainbiker am kommenden Wochenende in Méribel sind zwei Weltcup-Trophäen (fast) schon vergeben. Im Eliminator hat Kathrin Stirnemann (Sabine Spitz-Haibike) den Gesamtsieg schon sicher, doch bei den Herren können noch fünf Fahrer die vorerst letzte Sprint-Gesamtwertung gewinnen, darunter ein Deutscher.
Ein kurzer Blick auf die Konstellationen vor dem siebten und letzten Weltcup-Wochenende der Saison:
Jolanda Neff (Liv Pro XC) kann bei den Damen nicht mehr von Rang eins verdrängt werden und Julien Absalon benötigt nur noch einen 32. Platz um seinen sechsten Weltcup-Gesamtsieg zu notieren, sofern Nino Schurter (Scott-Odlo) gewinnt, ansonsten noch weniger. Wenn es nicht ganz schlimm kommt, ist das nur noch Formsache.
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) will in Méribel seine fünfte Position verteidigen. Es wäre das beste Gesamtresultat eines Deutschen in diesem Jahrtausend und eine ganze Weile zuvor. Die Konstellation ist allerdings gefährlich: 1. Julien Absalon 1290 Punkte, 2. Nino Schurter (1080), 3. Daniel McConnell (840), 4. Stéphane Tempier (731), 5. Manuel Fumic (696), 6. Mathias Flückiger (675), 7. José Hermida (672), 8. Sergio Mantecon (605).
Der Australier McConnell (Trek) ist auf seiner dritten Position relativ sicher, wenn er so stabil bleibt wie die gesamte Saison. Von Tempier bis Hermida kämpfen alle aussichtsreich um Platz vier. Wer aus dem Quintett auf dem Podium landet, hat große Chancen dort auch bei der Gesamt-Siegerehrung zu stehen. Zur Erinnerung: Die Punkte werden folgendermaßen verteilt: 250, 200, 160, 150, 140, 130, 120, 110, 100, 95, 90 …
Bei den Damen hat es Sabine Spitz (Haibike) noch in der Hand, ebenfalls das Podium (Top fünf) der Gesamtwertung zu erklimmen - das wäre das siebte Mal, aber das erste Mal seit 2007. Die Konstellation sieht so aus: 1. Jolanda Neff 1050 Zähler, 2. Catharine Pendrel (790), 3. Tanja Zakelj (788), 4. Emily Batty (700), 5. Sabine Spitz (680), 6. Maja Wloszczowska (668), 7. Annika Langvad (660), 8. Irina Kalentieva (610).
Für Spitz sind Wloszczowska und Langvad, auch hinsichtlich der Leistungen in Windham, gefährlich. Andererseits ist Batty auch in Reichweite. Zakelj und Pendrel haben zuletzt einen ganz starken Eindruck hinterlassen.
Im Eliminator wird wohl Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) ihren zweiten Platz kampflos der schwedischen Landsfrau Jenny Rissveds (Scott-Odlo) überlassen. Engen kann ihrerseits nicht weiter zurückfallen als Rang drei. Dahinter kämpfen mit Ingrid Boe Jacobsen (68), Kate Courtney (64), Lisa Mitterbauer (62) und Andreane Lanthier-Nadeau (55) um die verbleibenden drei Podiumsplätze.
Bei den Herren wird es definitiv spannend, zumal der Eliminator Sprint das Potenzial zur Überraschung hat. Die Konstellation: 1. Fabrice Mels (157), 2. Paul van der Ploeg (138), 3. Daniel Federspiel (130), 4. Simon Gegenheimer (124), 5. Catriel Soto (114), 6. Emil Lindgren (71). Die Punkte-Verteilung ist wie folgt: 60, 40, 30, 25, 20, 18, 16, 14, 12, 10, 8, 6, 4, 3, 2, 1.
Alles ist offen: Mels (Salcano-Alanya) reicht ein zweiter Rang nicht, wenn Weltmeister van der Ploeg (Giant Australia) gewinnt. Wenn Federspiel (Ötztal-Scott) am Freitag sein erster Saisonerfolg gelingt, dann muss Mels mindestens Zweiter werden. Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) kann mit Platz eins auf jeden Fall noch Gesamtzweiter werden, wie schon 2013, und auch Soto (MMB) ist noch nicht aus dem Rennen bei entsprechender Konstellation.
In der männlichen U23 kämpfen Europameister Jordan Sarrou (BH Sr Suntour-KMC) und Michiel van der Heijden (Giant Pro XC) noch um den Sieg, allerdings mit klarem Vorteil auf Seiten von Sarrou. 480 zu 460 steht es da, bei 90 Punkten für den Sieger und 70 für den Zweiten.
Bei den weiblichen U23-Fahrerinnen ist dagegen noch gar nichts entschieden. Die dreifache Saisonsiegerin Margot Moschetti (Scott La Clusaz) führt mit 340 Punkten vor Jenny Rissveds (337) und Yana Belomoina (Betch.nl-Superior, 330). Es ist ganz einfach: Wer gewinnt, sichert sich den Weltcup-Sieg. Bei Focus-Fahrerin Helen Grobert (304) müsste dafür schon viel zusammenkommen - und bei den U23 werden nur die besten Drei geehrt.