Unna (rad-net) - Lucjan Liß, der Vater von Nationalfahrer Lucas Liß, ist in der vergangenen Woche nach einer akuten Krankheit, aber dennoch unerwartet, im Alter von 64 Jahren gestorben. Lucas Liß war gerade beim Berliner Sechstagerennen im Einsatz und stieg nach der schrecklichen Nachricht sofort aus.
Lucjan Liß war selbst auch ein erfolgreicher Radrennfahrer und gehörte in den Siebzigerjahren zur Weltelite des Radsports. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München holte er mit dem polnischen Straßen-Vierer Silber und wurde in derselben Disziplin 1973 Weltmeister. Zuvor wurde er mit der polnischen Mannschaft 1971 schon WM-Dritter.
Hinzu kamen Erfolge wie der Gewinn der Polen-Rundfahrt, der siebte Rang bei der Internationalen Friedensfahrt Warschau-Berlin-Prag oder zweite Platz in der Gesamtwertung der Bulgarien-Rundfahrt.
1978 kam der Oberschlesier aus Polen nach Unna, um sich wegen einer Nierenkrankheit behandeln zu lassen - und blieb. Er schloss sich als Trainer dem RSV Unna an und hatte bis zuletzt maßgeblichen Anteil an den bedeutenden Vereinserfolgen. Seinen Sohn Lucas führte er als Heimtrainer ebenfalls bis in die Weltspitze.
Lucjan Liß hinterlässt neben seiner Frau und Sohn Lucas noch eine Tochter.