Berlin (dpa) - Der verurteilte Doping-Arzt Eufemiano Fuentes will nun offenbar Kapital aus seiner Vergangenheit schlagen. Einem Bericht der britischen Tageszeitung «The Guardian» zufolge plant der Spanier die Liste seiner Kunden an Medien zu verkaufen.
Eine entsprechende Mail sollen seine Anwälte verschickt haben. Darin werden angeblich prominente spanische Fußball-Teams, Olympia-Medaillengewinner und zusätzliche Radfahrer über die bereits bekannten Namen hinaus genannt. «Wie ich eine Mannschaft für die Champions League vorbereitete», «Meine medizinische Verbindung zu Gewinnern der Tour de France, des Giro und der Vuelta und des London-Marathons» sollen laut «Guardian» einige der in der Anwalts-Mail angedeuteten Enthüllungen lauten.
Fuentes war Ende April in Madrid zu einem Jahr Haft und einem Berufsverbot verurteilt worden. Der Gynäkologe hatte in dem Prozess angeboten, Daten und Namen der von ihm behandelten Sportler zu nennen. Das Gericht war darauf aber nicht eingegangen und ordnete zudem die Vernichtung aller 200 Blutbeutel der Fuentes-Kunden an.
Der Arzt soll zudem unter dem Stichwort «von Toleranz zum Erfolg» Gründe für Spaniens Aufstieg zur Sport-Großmacht beleuchten. Mögliche Enthüllungen könnten Madrids Kandidatur für Olympia 2020 gefährden.