Waldshut-Tiengen (dpa/rad-net) - Die frühere deutsche Mountainbike-Meisterin Helen Grobert ist wegen Dopings und des Besitzes von Dopingmitteln zu einer Geldstrafe von 6750 Euro verurteilt worden.
Das Amtsgericht Waldshut-Tiengen sah es als erwiesen an, dass sich die 29-Jährige aus dem südbadischen Weilheim vor einigen Jahren in 21 Fällen mit einem Testosterongel gedopt hat und verhängte eine Geldstrafe von 270 Tagessätzen zu je 25 Euro. Damit blieb das Strafmaß hinter den Forderungen der Staatsanwaltschaft zurück. Das bestätige ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Grobert habe die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestritten, ihr Verteidiger habe auf Freispruch plädiert, erklärte der Sprecher weiter. Es sei nicht erwiesen, dass sie sich mit dem Testosterongel tatsächlich behandelt habe. Weiter sei es nicht in ihrem Besitz gewesen, sondern in dem ihres Vaters. Auch das Wehrstrafgesetz könne laut Verteidigung nicht angewendet werden, denn die Aktivitäten der ehemaligen Sportsoldatin hätten nicht mit der Bundeswehr zu tun gehabt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft haben nun eine Woche Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Bei Grobert, die ihre Karriere mittlerweile beendet hat, war im November 2017 die verbotene Substanz Testosteron in einer Urinprobe gefunden worden. Das Deutsche Sportschiedsgericht hatte die deutsche Cross-Country-Meisterin von 2015 und Olympia-Teilnehmerin 2016 daraufhin bereits zu einer Sperre von vier Jahren verurteilt, die im März 2022 ausläuft.