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Pascal Ackermann (M) siegte vor John Degenkolb (l) und Max Walscheid. Foto: Uwe Anspach
01.07.2018 20:16
Geheimtipp Ackermann sprintet ins Meistertrikot

Einhausen (dpa/rad-net) - Geheimtipp Pascal Ackermann hat dem deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall nach 2015 und 2017 den dritten deutschen Meistertitel der Radprofis gesichert. Der 24 Jahre alte Pfälzer konnte sich nach 228 Kilometern auf dem Rundkurs im südhessischen Einhausen im Massensprint vor John Degenkolb (Oberursel) und Max Walscheid (Neuwied) durchsetzen. Für den dreimaligen Meister André Greipel blieb nur Rang vier.

Für Ackermann ist es der erste DM-Titel in der Eliteklasse. Vor zwei Jahren gewann der Pfälzer die U23-DM und wurde wenige Wochen später Straßen-Vize-Weltmeister der U23 in Katar. Danach unterschrieb Ackermann einen Profivertrag beim deutschen Rennstall Bora-hansgrohe und hat nach Platz vier bei den Europameisterschaften im vergangenen Jahr 2018 einen weiteren großen Leistungsschub erfahren. Dafür sprechen seine Etappensiege in der Tour de Romandie und im Critérium du Dauphiné, das als Tour-Generalprobe gilt. Am Sonntag ließ er bei den Deutschen Meisterschaften alle großen Konkurrenten hinter sich.

«Ich bin überglücklich! Das Team hat einen tollen Job gemacht, 100 Prozent hinter mir gestanden, so dass ich mich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen konnte», jubelte der neue Deutsche Meister im Ziel. «Rüdiger hat mich in die tolle Position gebracht. Ich musste nur noch ins Ziel fahren.»

«Ich war mir nach der letzten Kurve schon relativ sicher, dass ich gewinne. Ein Jahr jetzt im Meistertrikot zu fahren, ist ein unglaubliches Gefühl - das werde ich genießen», sagte Ackermann, der nicht bei der Tour de France am Start stehen wird. «Es war unser Ziel das Trikot in der Mannschaft zu halten. Das haben wir geschafft und das freut und alle», sagte Ackermanns Teamkollege Marcus Burghardt, der sich im Vorjahr den Titel in Chemnitz sichern konnte. Emanuel Buchmann hatte vor drei Jahren für den ersten Meistertitel für den Rennstall aus der oberbayerischen Raubling gesorgt.

Für Degenkolb ist es die vierte Podiumsplatzierung nach Platz drei in 2013, Platz zwei in 2014 und Platz drei im vergangenen Jahr. «Das kann ich nicht ändern. Aber bei meiner Vorgeschichte, die Verletzungen im Frühjahr, dann ist der zweite Platz aller Ehren wert. Die DM gibt mir Selbstvertrauen für die kommende Tour de France.» Max Walscheid schaffte es als Dritter aufs Podest. «Grundsätzlich ist der dritte Platz bei dieser Konkurrenz super, allerdings fühlte ich mich im Finale behindert, musste abbremsen.»

Weiter auf seinen ersten Erfolg bei den nationalen Titelkämpfen muss Marcel Kittel warten. Der Wahl-Schweizer aus Thüringen war im Finale eingeklemmt und sprintete lediglich auf Platz zehn. «Es wollte jeder im Sprint mit rein und es war sehr hektisch. Ich war vorne nicht mit dabei, daher ist das Ergebnis natürlich enttäuschend für mich», sagte Kittel sechs Tage vor dem Start der Tour de France und meinte mit Blick auf die 105. Frankreich-Rundfahrt: «Unsere Chancen als Mannschaft stehen immer noch gut. Jetzt müssen wir es halt in Frankreich besser machen»

Das Rennen wurde bis 60 Kilometer vor dem Ziel zunächst von einer achtköpfigen Ausreißergruppe um Marc Dörrie (Lotto-Kern Haus), Sven Reutter (Heizomat rad-net.de), Marc Clauss (Dauner D&DQ Akkon), Victor Brück (Radteam Herrmann), Raphael Freienstein (Embrace the World), Josh Falk Mechsner (SchnelleStelle Ur-Krostitzer), Luke Derksen (Sportforum Düsseldorf/Kaarst-Büttgen) und Patrick Nagler (Triebwerk) bestimmt, die fünf Minuten Vorsprung herausfuhr, ehe das Feld reagierte und sie nach 140 Kilometern an der Spitze zurückholte.

Eine neuerliche Ausreißergruppe um Florian Nowak (Team Lotto-Kern-Haus), Pascal Treubel (Heizomat rad-net.de), Leon Echtermann (Herrmann Radteam), Georg Zimmermann (Tirol Cycling Team), Lukas Meiler (Team Vorarlberg Santic), Immanuel Stark (RFV Die Löwen Weimar), Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) und Paul Taebling (LKT-Team Brandenburg) blieb ebenso erfolglos wie die kurze Soloflucht von Maximilian Schachmann (Quick Step-Floors), die er 40 Kilometer vor dem Ziel gestartet hatte. Denn im Finale machten die Teams von Sunweb, Bora-hansgrohe und Katusha-Alpecin mächtig Tempo und rund fünf Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten Ausreißer gestellt. So kam es nach 228 Kilometern auf der Zielgeraden von Einhausen zum erwarteten Massensprint, den Pascal Ackermann für sich entschied.


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