Antwerpen (rad-net) - Mit einem zweiten Platz beim Finale in Antwerpen hat sich Simon Gegenheimer den Gesamtweltcup im Eliminator Sprint gesichert. Dem in Aalen lebende Nordschwarzwälder reichte nach zwei Saisonsiegen dieser zweite Rang hinter dem Franzosen Briatta Hugo, um sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung zu sichern.
In der Qualifikation hatte es noch nicht so gut ausgesehen, zumindest nicht auf dem Papier, denn Gegenheimer lieferte nur die 14. Zeit ab. Drei Positionen weiter hinten und der Traum vom Weltcup-Gesamtsieg wäre ausgeträumt gewesen. Doch der dreifache Deutsche Sprint-Meister gehört inzwischen zu den erfahrenen Athleten im Eliminator. Er wollte einfach Kräfte sparen. «Man muss riskieren, um große Rennen zu gewinnen. Es war knapp, aber am Ende ging mein Plan glücklicherweise auf», erklärte Gegenheimer hinterher.
Tatsächlich sind es nicht immer die Qualifikations-Besten, die im Finale landen, weil es über die Heats hinweg auch auf das Stehvermögen ankommt. Viertelfinale und Halbfinale überstand er mit einem starken Antritt souverän.
Im Finale der besten Vier wäre wohl auch ein dritter Saisonsieg möglich gewesen, doch Gegenheimer riskierte nicht mehr alles. Das Ziel war vor allem vor dem Franzosen Lorenzo Serres zu bleiben, denn der hätte ihm den Sieg noch streitig machen können, nachdem vor dem Finale führenden Alberto Mingorance aus Spanien bereits ausgeschieden war. Knapp 600 Meter vor dem Ziel entschied sich Gegenheimer für die sichere Linie.
«Es gab die Möglichkeit vorbei zu fahren, aber damit hätte ich auch stürzen können», so Gegenheimer in einer Pressemitteilung seines Teams zu seiner Linienwahl auf den letzten Metern. Hier bremste der 28-Jährige extrem früh, um nicht zu zweit in die letzte Kurve einzubiegen. Serres blieb aber hinter ihm.
«Ich wollte das ganze Jahr über diesen Kristallpokal gewinnen, nun habe ich mein Ziel erreicht. Es war damit die richtige Linie und Entscheidung und ich bin sehr glücklich. Alles was nun 2017 noch kommt ist Bonus», kommentierte ein glücklicher Gegenheimer seinen Erfolg.
In sechs Wochen werden im chinesischen Chengdu die Weltmeisterschaften ausgetragen. Dort wird Gegenheimer, der schon WM-Bronze und WM-Silber gewonnen hat, neben Titelverteidiger Daniel Federspiel (Österreich) zu den Favoriten gehören. Neben ihm werden dort wohl auch die beiden Breitnauer Heiko Hog und Simon Gutmann (beide Freiburger Pilsner-Merida) antreten.
Bei den Damen war Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) am Start. Sie belegte unter sieben Starterinnen den siebten Platz. Sieg und Gesamtwertung gingen an Lizzy Witlox aus den Niederlanden.