Koblenz (rad-net) - Einen Monat vor dem Start der Neuauflage der Deutschland-Tour ist die Strecke der viertägigen Rundfahrt in allen Details mit den beteiligten Kommunen und Regionen sowie über 50 genehmigenden Behörden und Institutionen abgestimmt.
Die Deutschland-Tour führt vom 23. bis 26. August von Koblenz nach Stuttgart. Ein anspruchsvolles Profil verteilt sich auf 737,5 Kilometern, die in vier Tagen zu absolvieren sind. Auf einer abwechslungsreichen Strecke mit 13 Berg- und acht Sprintwertungen werden sich die Klassikerspezialisten mit den Sprintern ein Duell um Tagessiege und Wertungstrikots liefern.
Elf Teams aus der höchsten Kategorie, der WorldTour, haben sich angemeldet – elf weitere Mannschaften, darunter auch vier deutsche Kontinentalteams, runden die Startliste ab.
1. Etappe: Koblenz-Bonn (23. August, 157 Kilometer)
Den Auftakt zur Rundfahrt macht die Etappe von Koblenz nach Bonn. Am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Mosel und Rhein, begibt sich das Peloton auf eine neutralisierte Runde von 8 Kilometern. Entlang der Mosel geht es auf einer Schleife durch die Altstadt über Rauental zum Schloss Koblenz. Auf der Pfaffendorfer Brücke wird der Rhein zum ersten Mal an diesem Tag überquert. Kurz darauf erfolgt auf der B42 der scharfe Start für die 157 Kilometer lange Etappe. Gleich die ersten Kilometer versprechen ein spannendes Rennen, denn die Profis erwartet nach 25 Kilometern in Nassau die erste Sprintwertung der Deutschland Tour. Nachdem wertvolle Punkte für das Grüne Trikot eingefahren sind, verläuft die Strecke ansteigend durch die Ausläufer des Westerwaldes über Montabaur bis an die Wied. In Neustadt (Wied) wird bei Kilometer 108 die zweite Sprintwertung abgenommen. Nur knappe 8 Kilometer später erfolgt ein kurzer, steiler Anstieg in Hohn – wer an dieser Bergwertung gewinnt, wird in der Bundesstadt mit dem Bergtrikot belohnt. In Rederscheid überqueren die Fahrer die Landesgrenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und begeben sich östlich vom Siebengebirge in Richtung Bonn. 18 Kilometer vor dem Ziel wird vor den Toren Bonns, in Stieldorf, ein Bonus-Sprint eingerichtet, bei dem es um wertvolle Bonussekunden für das Gesamtklassement geht. Die Sprintvorbereitungen werden bereits auf Hochtouren laufen, wenn die Bundesstadt über Oberkassel und Beuel erreicht wird. Auf der Kennedybrücke überquert das Peloton den Rhein erneut. Vorbei am Kurfürstlichen Schloss und dem Hofgarten beginnen für das Fahrerfeld auf der Adenauerallee die finalen 5 Kilometer der ersten Etappe. Über 2,5 flache Kilometer geht es in südlicher Richtung bis zum Helmut-Schmidt-Platz. Dort wird gewendet und auf der Gegenrichtung wird in Höchstgeschwindigkeit zum Ziel in Höhe des Hofgartens gefahren.
2. Etappe: Bonn-Trier (24. August, 196 Kilometer)
Am zweiten Tag der Deutschland Tour steht die Königsetappe auf dem Programm. 196 Kilometer sind auf dem Weg von Bonn nach Trier zu absolvieren. Gestartet wird am Freitagvormittag vor dem Poppelsdorfer Schloss. Über die Meckenheimer Allee und Ippendorf begibt sich das Peloton auf einer neutralisierten Strecke von knapp 6 Kilometern zur Stadtgrenze. Auf der Reichsstraße erfolgt der scharfe Start. Über Meckenheim geht es in Richtung Altenahr. Auch wenn in Niederadenau nach 38,5 Kilometer um Sprintpunkte gefahren wird, bietet das wellige Profil der Vulkaneifel nicht viel Erholung. Vom steilen Anstieg nach Quiddelbach, in Sichtweite des Nürburgrings, geht es nach Daun und weiter in südlicher Richtung nach Wittlich. Die erste Bergwertung des Tages erfolgt am Anstieg über 2,5 Kilometer in Klausen. Vor der Abfahrt können die Profis ein herrliches Moselpanorama genießen, bevor sie den Fluss in Piesport überqueren. Entlang der Mosel kann kurz durchgeatmet und die Durchfahrt durch Neumagen-Dhron, dem ältesten Weinort Deutschlands, genossen werden. Ein knackiger Anstieg (Auf Zummet) läutet bei Rennkilometer 143,5 das anspruchsvolle Finale ein. Nur zehn Kilometer später geht es den steilen und langen Weg nach Naurath hinauf. Kurz darauf folgt der Sprint in Thomm und dann heißt es „Zähne zusammenbeißen“ für die letzten Bergpunkte, die in Korlingen vergeben werden. Trier ist bereits in Sichtweite. Im rasanten Tempo geht es über die Kohlenstraße hinab zur Herzogenbuscher Straße. Vor der Arena Trier bekommen die Profis einen Vorgeschmack auf den Zieleinlauf, aber vor dem Etappensieg steht noch eine Runde an. Die Schlussrunde verläuft über die B49 bis zum Moselstadion. Durch die Innenstadt fährt das Fahrerfeld direkt auf die Porta Nigra zu. Weiter geht es zum Petrisberg – der letzten Schwierigkeit des Tages. Der Anstieg zum Petrisberg bietet die Chance für eine Attacke vor dem Ziel und eine doppelte Belohnung. Denn oben angekommen, werden wertvolle Bonussekunden vergeben und es sind nur noch 6,5 Kilometer bis zum Ziel zu absolvieren. Von der Kohlenstraße hinab zur Herzogenbuscher Straße bis zum Zieleinlauf vor der Arena Trier – dies könnte die Triumphfahrt eines neuen Führenden in der ältesten Stadt Deutschlands werden.
3. Etappe: Trier-Merzig (25. August, 177 Kilometer)
Die dritte Etappe der Deutschland Tour führt von Trier nach Merzig. Gestartet wird vor der eindrucksvollen Kulisse der Porta Nigra. Über einen neutralisierten Kurs von 4,5 Kilometern Länge durch die Trierer Innenstadt kommen die Fans den Fahrern ganz nah. Vorbei an den Sehenswürdigkeiten, wie dem Marktbrunnen und dem Trierer Dom, verläuft die Strecke über die Kaiserstraße zur Mosel. Auf der B51, auf Höhe der Staustufe, startet das Peloton in das Wochenende. Die ersten 35 Kilometer verlaufen komplett flach zunächst entlang der Mosel und später der Saar. Die Fahrer sollten sich vom Eindruck dieser ersten Rennstunde nicht täuschen lassen, denn es wird ein anspruchsvoller Tag. Ein Anstieg über 1,5 Kilometer in Saarhölzbach macht den Auftakt für das Sägezahnprofil des Tages. Von dieser Bergwertung geht es in einer Schleife über Losheim nach Dillingen, wo nach 74 Kilometern die erste von zwei Sprintwertungen abgenommen wird. Nach Überquerung der Saar beginnt der Anstieg zum Saargau in St. Barbara und nach einer kurzen Abfahrt geht es hinauf nach Hemmersdorf. Entlang der französischen Grenze führt der Kurs nach Hilbringen – dem Start zur Runde um die Saarschleife, die zweimal befahren wird. Mit den anspruchsvollen Anstiegen nach Nohn und Mettlach gibt es binnen 12 Kilometer zwei Bergwertungen. Von dort erreicht das Peloton Merzig zur ersten Zieldurchfahrt. Mit der Sprintwertung in Hilbringen beginnt die zweite Runde um die Saarschleife, erneut mit Bergwertungen in Nohn und Mettlach. Nach knapp 30 Kilometern wird erneut das Ziel in Merzig passiert. Es folgt eine kleine Schlussrunde über 9,5 Kilometerüber zum Merziger Kreuzberg. Am Eller Weg, 7 Kilometer vor dem Ziel, wird den angriffslustigen Fahrern mit dem Bonussprint noch einmal die Chance auf eine Attacke gegeben. Von dort geht es über eine Abfahrt in das Ziel auf der Trierer Straße in Merzig.
4. Etappe Lorsch-Stuttgart (26. August, 200 Kilometer)
Zum Abschluss der Deutschland Tour erwartet die Profis die längste Etappe der Rundfahrt. Von Lorsch nach Stuttgart sind 207,5 Kilometer zurückzulegen. Auf der Römerstraße in Lorsch, unweit des Alten Rathaus, beginnt die Sonntagsetappe. Vom Zentrum geht es neutralisiert über 3,5 Kilometer bis zum Froschkanzelsee. Kurz vor der Landesgrenze von Hessen und Baden-Württemberg erfolgt der scharfe Start. Es bleiben keine 20 Kilometer zum Einrollen, bevor der erste Anstieg des Tages beginnt und in Ursenbach die ersten Bergpunkte vergeben werden. In der Bergstraße wird weiter geklettert und nur 6 Kilometer später folgt die nächste Bergwertung. Dieses Bergdoppel in der ersten Rennstunde belohnt die angriffslustigen Fahrer vom Start weg – ein spannendes Finale der Rundfahrt ist garantiert. In Neckargemünd wird der Neckar zum ersten Mal an diesem Tag überquert und die vorletzte Sprintwertung der Deutschland Tour 2018 ausgefahren. Ein konstantes Auf und Ab führt das Peloton in die Region Stuttgart. In Besigheim wird erneut über den Neckar gefahren und die Strecke verläuft entlang des Flusses nach Marbach am Neckar. Aus nördlicher Richtung erreichen die Profis Waiblingen und treffen dort auf den Finalkurs, den zuvor bereits 3.500 Hobbyradsportler bei der Jedermann Tour unter die Räder genommen haben. Kurz darauf wird die Landeshauptstadt Baden-Württembergs erreicht. Hier gilt es, die letzten Reserven zu mobilisieren. Das Finale beginnt mit dem Anstieg zum Killesberg, bevor es bergab und flach zum Zielstrich auf der Partymeile Stuttgarts, der Theodor-Heuss-Straße, geht. Grund zum Feiern gibt es aber noch nicht, denn eine 10,5 Kilometer lange Schlussrunde ist noch zweimal zu befahren. Im Mittelpunkt steht der Herdweg – ein Anstieg, der bereits bei den Weltmeisterschaften 2007 der Scharfrichter war. Bei der ersten Überquerung sind die letzten Bergpunkte der Deutschland Tour zu verdienen und bei der zweiten Überquerung gibt es wertvolle Bonussekunden für die Gesamtwertung. Klassikerspezialist, bergfester Sprinter oder sogar ein Massensprint – das Finale bietet für viele Fahrer Optionen, denn bis zum Ziel verbleibt eine Abfahrt von sechs Kilometern und damit die Gelegenheit, Ausreißer wieder einzuholen. Gegen 17 Uhr steht fest, wer sich in Stuttgart als erster Gewinner der neuaufgelegten Deutschland Tour feiern lassen darf.