Paris (rad-net) - Pauline Ferrand-Prévot vom deutschen Frauen-Profiteam Canyon-Sram hat in ihrer Karriere bereits Weltmeistertitel auf der Straße, im Cross und im Mountainbike gewonnen, aber die Französin ist nach wie vor sehr motiviert. «Das ultimative Ziel ist der Olympiasieg im Mountainbiken, der in meiner Bilanz wirklich fehlt», sagt sie gegenüber Eurosport.
Ferrand-Prévot hatte einige schwierige Jahre, nachdem sie 2014 beziehungsweise 2015 binnen eines Jahres die drei WM-Titel auf der Straße, im Cross und im MTB gewann. Unter anderem kämpfte sie mit einer Endofibrose, die operativ behandelt werden musste. Dieses Jahr meldete sich die 28-Jährige eindrucksvoll zurück und gewann das Regenbogentrikot in den beiden Mountainbikedisziplinen Cross-Country und Marathon. Bei den Olympischen Spielen will Ferrand-Prévot ihrem Palmares das i-Tüpfelchen aufsetzen.
Die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 nahm die Französin positiv auf. «Es war wirklich eine Erleichterung. Die Unsicherheit gefiel mir nicht. Das war für mich am beunruhigendsten. Es wäre keine faire Situation für alle gewesen, da Sportler in anderen Ländern draußen trainieren können.» Frankreich gehört aktuell zu den Ländern, in denen Radfahrtraining im Freien untersagt ist. «Jetzt haben alle wieder die gleichen Chancen und das ist keine schlechte Sache.»
Nachdem auch bereits die MTB-Europameisterschaften und -Weltmeisterschaften aufgrund der Corona-Krise verschoben worden sind, habe Pauline Ferrand-Prévot aktuell keine Trainingsziele. Dennoch hoffe sie, so bald wie möglich wieder Rennen zu fahren, um eine optimale Vorbereitung auf die Spiele in Tokio zu erreichen.
«Ich betreibe einen Outdoor-Sportart, wir sind es gewohnt, den ganzen Tag in der freien Natur zu sein. Es ist also nicht einfach, sich aufs Haus zu beschränken», erklärt Ferrand-Prévot. Deshalb habe sie sich einen festen Tagesplan eingerichtet. «Damit habe ich ein Ritual, um meine Tage zu strukturieren. Es ist weniger schwierig damit zu leben, als wenn ich überhaupt nichts tue. Deshalb habe ich es vorgezogen, weiter zu trainieren, um einen Lebensrhythmus zu haben».
Über Tokio hinaus plant sie auch schon mit den Olympischen Spielen 2024 in ihrer französischen Heimat. «Wir haben das Glück, die Spiele zu Hause zu haben. Ich werde noch relativ jung sein, also würde ich gerne in Paris dabei sein.»
Ob danach dann mit dem Radfahren Schluss ist, lässt sich Ferrand-Prévot offen. «Ich habe keine Ahnung. Ich möchte eine Familie gründen, Kinder haben, aber ich habe keine bestimmten Daten im Kopf.»