Calpe (rad-net) - Unter der wärmenden spanischen Sonne präsentierte sich das WorldTour-Team Etixx-Quick Step erstmals unter neuem Namen und mit den neuen Fahrern der Öffentlichkeit. Mit einer Schweigeminute begann die Teampräsentation, denn die fürchterlichen Ereignisse in Paris vom Vortag sorgten auch hier für Trauer.
Das Team um den Deutschen Tony Martin, Sprinter Mark Cavendish und Weltmeister Michal Kwiatkowski startet 2015 unter dem neuen Namen Etixx-Quick Step, das Management-Team um die Mannschaft bleibt aber vom Vorgänger erhalten. Geschäftsführer Patrick Lefevere und Sportdirektor Rolf Aldag haben die Zügel weiter in der Hand.
«Der Schlüssel zu Erfolg ist, gewinnen zu wollen. Der Tag an dem man aufwacht und keinen Druck zu gewinnen verspürt, ist der an dem man besser aufhört. Ich bin dort noch nicht angekommen», beschreibt der kürzlich 60 Jahre alt gewordene Patrick Lefevere seine Motivation und unterstreicht vor allem die Siegermentalität der Mannschaft. «Wir dachten, dass die 62 Saisonsieg von vor zwei Jahren nicht zu toppen seien, aber wir haben es im letzten geschafft. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir die Zahl aus 2014 in diesem Jahr nochmals erhöhen werden, aber was ich wirklich mochte, war die Qualität der Siege», ergänzte Lefevere, der gerne Mailand-Sanremo zu der Siegerliste seines Teams addieren würde.
Sportdirektor Rolf Aldag klärte über die Ziele des Teams auf: «Im letzten Jahr haben wir im Giro eine gute Platzierung im Gesamtklassement anvisiert und wollten Etappensiege bei der Tour de France holen. In diesem Jahr, auch mit Blick auf die Qualität unseres Teams, können wir einen Schritt vorwärts machen und bei allen drei Grand Tours erhöhte Präsenz zeigen. Wir denken, dass wir in diese Rennen mit verschiedenen Fahrern für das Gesamtklassement und Etappensiege gehen können. Wir wollen aber auch bei den Klassikern erfolgreich sein und so der Geschichte des Teams Rechnung tragen. Außerdem ist die Entwicklung unserer jungen Fahrer ein wichtiges Ziel für uns», so Aldag.
Sprinter Mark Cavendish wird nach der verpatzten Tour de France 2014, als er nach einem Sturz schon auf der ersten Etappe aussteigen musste, wieder Siege bei der Frankreich-Rundfahrt in Angriff nehmen. «Natürlich ist die Tour de France mein größtes Ziel, das war es jedes Jahr und 2015 ist da keine Ausnahme. Ich würde gerne dahin kommen und dieses Jahr richtig loslegen und mit dem Team genauso erfolgreich sein, wie sie im letzten Jahr waren», so der Brite.
Der dreimalige Zeitfahrweltmeister Tony Martin hat dagegen seine Ziele über die Saison verteilt. «Ich möchte gerne gut bei den Frühjahresklassikern wie Paris-Nizza, Vuelta al Pais Vasco und der Tour de Romandie abschneiden», sagte Martin. «Ich möchte dort um das Gesamtklassement fahren, wie ich es bei der Tour de Suisse 2014 tat. Und natürlich ist mein großes Ziel der Prolog der Tour der France und dort hoffe ich natürlich auch auf das Gelbe Trikot. Abschließend möchte ich gerne den WM-Titel des Zeitfahrweltmeisters zurückholen und mit der Mannschaft die Team-Zeitfahrweltmeisterschaft gewinnen», erklärte der in Cottbus geborene Martin.
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