Wellington (rad-net) - Mit ihrem dritten Tagessieg haben Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy ihren Vorsprung in der Gesamtwertung der Absa Cape Epic in Südafrika ausgebaut. Das eidgenössisch-tschechische Duo gewann nach 75 Kilometern mit Start und Ziel in Wellington mit 2:15 Minuten Vorsprung auf Weltmeister Nino Schurter und seinen Partner Florian Vogel. 16 Sekunden dahinter wurden der Osthofener Karl Platt und sein Schweizer Bulls-Kollege Urs Huber Dritte, vor Manuel Fumic und Marco Fontana, die 6:06 Minuten Rückstand aufwiesen.
Im Vergleich zu den Vortagen entwickelte sich der sechste Tagesabschnitt weniger aufregend, sportlich dafür aber ziemlich anspruchsvoll. Schurter und Vogel hatten sich den Tag offensichtlich für einen Angriff auf einen Etappensieg ausgeguckt und legten los, als ob es um ein Cross-Country-Rennen gehen würde. Gleich am ersten Berg setzte sich das Schweizer Duo gemeinsam mit den Trägern des Gelben Trikots vom Rest des Feldes ab.
Platt und Huber versuchten in der Folge die Lücke von 30 bis 40 Sekunden zu schließen. Es gelang ihnen nicht, obwohl sie einmal bis auf 40 Metern dran waren. «Da waren wir schon am Limit. Urs ist einmal gestürzt, das hat uns auch Körner gekostet. Aber wenn Kulhavy im Flachen vorne fährt, dann kannst du hinten kreiseln wie du willst, da kommst du nicht mehr ran», meinte Karl Platt, der aber die Hoffnung auf den Gesamtsieg nicht aufgegeben hat.
Vor allem die Etappe am Samstag, von Wellington nach Stellenbosch, mit ihren 99 Kilometern und den 2950 Höhenmetern wird aus den Protagonisten der 10. Cape Epic noch einmal alle Reserven heraus kitzeln.
Platt und Huber liegen zwei Tage vor Schluss 3:43 Minuten hinter Sauser und Kulhavy. Auf Rang drei und vier neutralisierten sich Tim Böhme und Thomas Dietsch vom Team Bulls 2, sowie Rudi van Houts und José Hermida vom Team Multivan-Merida. Beide hatten je einen Defekt zu beklagen und kamen gemeinsam mit 7:03 Minuten Rückstand als Fünfte und Sechste ins Ziel. In der Gesamtwertung haben Böhme und Dietsch nach wie vor einen Puffer von 12:26 Minuten auf Hermida/van Houts. Manuel Fumic - «es lief wieder gut für uns, mit Gesamtplatz fünf sind wir sehr zufrieden» - und Marco Fontana haben 54:03 Minuten Differenz.
Eine konstant starke Leistung ist auch vom knapp 23-jährigen Simon Stiebjahn zu sehen. Bei seiner ersten Teilnahme an der Cape Epic, verbuchte der Schwarzwälder mit seinem erfahrenen Partner Stefan Sahm als Achter erneut einen Top-Ten-Rang und bleibt auch im Gesamtklassement auf Platz acht. «Am vorletzten Berg hatte ich Probleme und am letzten Anstieg oben raus auch. Aber wir sind wieder Achter, was will ich mehr», meinte Stiebjahn nach der Etappe.