Elgin (rad-net) - Während Nino Schurter und Philipp Buys auf der sechsten Etappe der Absa Cape Epic in Elgin ihren zweiten Etappensieg gefeiert haben, bauten der Deutsche Marathon-Meister Robert Mennen und sein tschechischer Teamkollege Kristian Hynek (Topeak-Ergon) als Zweite vor der Schlusse-Etappe ihren Vorsprung in der Gesamtwertung um 36 Sekunden auf die Tagesdritten Christoph Sauser/Frantisek Rabon (Meerendal Songo Specialized) aus.
Bulls 2 mit Simon Stiebjahn und Tim Böhme konnten als Tagesvierte ihrerseits ihren Vorsprung auf die Gesamtvierten Roel Paulissen/Riccardo Chiarini (Torpado, 5.) um 52 Sekunden erweitern.
Hynek und Mennen erhielten wie schon am Freitag Hilfe von Jochen Käß und Markus Kaufmann (Centurion-Vaude). Hynek hatte bereits auf den ersten fünf Kilometern einen Defekt, der mittels eines Laufrads von Centurion-Vaude rasch behoben war. «Es war ein ungünstiger Zeitpunkt für einen Defekt, weil die Gruppe noch groß war und wir viele Plätze gut machen mussten. Bei Kilometer 15 hat ein Singletrail angefangen und zu diesem Zeitpunkt wollten wir wieder möglichst weit vorne sein», erklärte Hynek dazu. «Zum Glück hatten wir heute gute Beine und haben das geschafft.»
Das war - im Vergleich zu den bisherigen Etappen - vielleicht schon das Aufregendste an diesem Tag. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die beiden Scott-Teams Schurter/Buys und die Südafrikaner Matthys Beukes und Gert Heyns abgesetzt. Weil die beiden Teams in der Gesamtwertung erst mal nicht gefährlich waren, zumindest nicht im Blick auf die Podestplätze, ließ man sie auch gewähren.
Beukes und Heyns konnten vorne aber irgendwann nicht mehr mithalten und verloren durch einen Defekt dann vollends die Chance auf das Podest.
Die Verfolgergruppe blieb bis etwa acht Kilometer vor dem Ziel zusammen. Am letzten Anstieg, der über rund zwei Kilometer 100 Höhenmeter nach oben führte, wurden die verbleibenden Podest-Plätze ausgefochten. Die Kombination Mennen/ Hynek hatte die größten Reserven, bei Meerendal Songo Specialized lief es nicht ganz so gut, so dass das Gelbe Trikot 36 Sekunden vor Sauser/Rabon über die Ziellinie rollen konnten. «Wir konnten heute keine Zeit gutmachen, Frantisek hatte heute nicht seinen besten Tag», twitterte Christoph Sauser.
Damit gehen der Deutsche Marathon-Meister und der tschechische EM-Dritte mit 10:23 Minuten Vorsprung auf den Marathon-Weltmeister und den Ex-Straßenprofi in die letzten 69 Kilometer von Elgin nach Lourensford (1800 Höhenmeter). «Die Strategie bleibt die gleiche. Wir müssen nicht aktiv werden und werden die Abfahrten so sicher wie möglich fahren. Ich hoffe, wir können den Tag morgen auch ein wenig genießen», meinte Kristian Hynek.
Das Team Bulls 2 konnte indes seinen Vorsprung auf Torpado überraschenderweise ausbauen. «Ich hatte heute wieder gute Beine, Tim musste ein bisschen leiden», berichtete Simon Stiebjahn. «Warum ich heute wieder gute Beine hatte? Ich weiß es nicht. Möglich, dass es gestern die Hitze war. Es war der erste richtig heiße Tag und ich mag die Hitze nicht so.» Vielleicht waren es ja einfach «Geburtstags-Beine», denn der Hochschwarzwälder wird heute 24 Jahre alt. Am Sonntag könnte Stiebjahn den vermutlich bisher größten Erfolg seiner Karriere feiern und in diesen jungen Jahren schon auf dem Cape-Epic-Podium stehen.
Sicher ist das noch nicht, denn die 4:06 Minuten Vorsprung auf Torpado sind beim Cape Epic schnell weg. Und Schurter/Buys könnten sogar auch noch mal ins Spiel kommen, denn sie liegen jetzt nur noch 7:39 Minuten hinter Stiebjahn/Böhme. «Wir haben sehr viel investiert in den letzten Tagen. Mal sehen, was morgen noch im Tank ist», wird Philipp Buys vom Veranstalter zitiert. Zwischen Rang zwei und drei liegen indes 6:18 Minuten. Auch da darf nichts Größeres passieren.
Bei den Damen untermauerten Ariane Kleinhans und Annika Langvad (RECM) ihre Überlegenheit und holten sich mit 10:12 Minuten Vorsprung auf Esther Süss/Sally Bigham (Meerendal) ihren sechsten Etappensieg. In der Gesamtwertung summiert sich ihr Vorsprung vor dem letzten Tag jetzt auf über 25 Minuten.