Citrusdal (rad-net) - Der Spanier José Hermida und sein holländischer Partner Rudi van Houts haben die erste Etappe der MTB-Etappenfahrt Cape Epic gewonnen. In Citrusdal, Südafrika, verwiesen sie Karl Platt/Urs Huber und Tim Böhme/Thomas Dietsch nach 96 Kilometern auf die Plätze zwei und drei und übernahmen das schwarz-gelbe Leaderjersey von den Prolog-Siegern Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy. Am Kap wurden schon am zweiten von acht Tagen wieder epische Geschichten geschrieben. Der Schweizer Christoph Sauser erlitt bereits nach 18 Kilometern einen Hinterrad-Defekt, der nicht zu reparieren war. Seine Teamkollegen Max Knox und Kohei Yamamoto halfen mit einem Hinterrad aus, so dass Sauser und Olympiasieger Kulhavy die Verfolgung aufnehmen konnten.
Aus zwischenzeitlich vier Minuten Rückstand wurden am Ende noch 2:49 Minuten auf Hermida/van Houts, die bei großer Hitze und schwierigem Gelände 4:30,56 Minuten benötigten. Die beiden Multivan-Merida-Fahrer hatten zwei kürzere Defektstopps kompensiert und rissen in einer Laufpassage die entscheidende Lücke zu den beiden Bulls-Teams Platt/Huber und Böhme/Dietsch. Diese sechs Fahrer hatten bis nach Kilometer 60 die Spitzengruppe gebildet.
«Als wir die Lücke erkannten, haben wir durchgezogen. Es kam dann gleich ein technischer Anstieg, in dem wir den Vorsprung vergrößert haben», erzählte van Houts. Das Team Bulls war zufrieden mit der Tagesausbeute. «Wir sind nicht übers Limit gegangen. Es stehen ja noch sechs Tage vor uns», erklärte der Schweizer Urs Huber. Die vier Bulls-Fahrer konnten in der Schlussphase zusammenarbeiten und den Rückstand noch von gut zwei Minuten auf 1:22 verkürzen.
Die vier genannten Teams liegen in der Gesamtwertung innerhalb von drei Minuten. Aus ihnen dürften am Ende auch die Gesamtsieger kommen. Die fünftplatzierten Darren Lill und Charles Keey (Südafrika) sind bereits 12:31 Minuten zurück.
Während es die Prolog-Dritten Manuel Fumic und Marco Fontana wie angekündigt ruhig angehen ließen und am Ende «mit Spaß und Anstrengung» (Fumic) Platz sieben belegten, fielen Weltmeister Nino Schurter und sein Schweizer Landsmann Florian Vogel unbeabsichtigt zurück. Einerseits erlebte Vogel eine Schwächephase und andererseits holte sich Schurter einen komplizierten Plattfuß. Das Duo wurde nur 13. und hat in der Gesamtwertung mit 26:32 Minuten Rückstand keine Chance mehr.
Ganz böse erwischte es den Deutschen Marathon-Vizemeister Robert Mennen. Der Nörvenicher wurde von einem Duiker, einer kleinen Antilope völlig ungebremst vom Rad geholt. Dabei brach er sich das Schlüsselbein, so dass die Cape Epic 2013 für den Vorjahres-Fünften und seinen Partner Alban Lakata vorzeitig beendet ist. Die Beiden hatten zu den Podiumskandidaten in der Gesamtwertung gezählt.
Ihr Topeak-Ergon-Team traf es gleich doppelt schlimm, denn die Prolog-Zweiten Milena Landtwing und Sally Bigham mussten auch aufgeben. Landtwing hatte in der Nacht große Magenprobleme bekommen. Sie versuchte es zwar, doch am ersten Berg musste sich die Schweizerin übergeben.
«Wir haben uns das natürlich anders vorgestellt, aber zum Glück ist bei Robert nicht mehr passiert. Es bleibt ihm sogar eine Operation erspart», kommentierte Team-Manager Dirk Juckwer das Unglück.
So gewannen Esther Süss und Jane Nüssli (SUI/GBR) die Damenwertung mit satten 22:37 Minuten Vorsprung auf Yolanda Speedy/Catherine Williamson (Südafrika/GBR) und 26:43 Minuten vor Hanlie Booyens/Ischen Stopforth (Südafrika).