Bieles (rad-net) - Für Christine Majerus werden den Cyclo-Cross Weltmeisterschaften am Samstag im luxemburgischen Bieles ein Heimspiel. Die 25-fache Landesmeisterin möchte ihrer Vorjahrsplatzierung verbessern - in Heusden-Zolder wurde sie im letzten Jahr Neunte.
Majerus ist offizielle Botschafterin der kommenden Titelkämpfe im Querfeldein und wurde von den Organisatoren auch bei der Streckenplanung konsultiert. Jedoch wurde ihr der Kurs mitnichten auf den Leib zugeschnitten, wie die 29-jährige schmunzelnd zugab: «Ich habe ihnen meine Präferenzen mitgeteilt, was lange Anstiege und Laufen beinhaltet, doch leider bietet der Austragungsort nicht genügend Höhenmeter - man könnte sagen, dass mein Vorschlag sinnlos war. Sie haben letztlich ihren eigenen Kurs mit eigenen Ideen kreiert, um das Areal so gut wie möglich zu nutzen. Als der Kurs fertig war, sollte ich ein Feedback aus der Perspektive einer Fahrerin geben. Da ging es jedoch hauptsächlich um Sicherheitsfragen, ansonsten konnte ich nicht viel sagen - sie haben einen guten Job gemacht.»
Majerus, die achtmal Luxemburgische Meisterin im Querfeldein, siebenmal Straßenmeisterin und zehn Mal Zeitfahrmeisterin wurde, kennt den Kurs jedoch schon gut und beschreibt die Schlüsselstellen: «Das erste Drittel ist auf flachem Gras, da wird es nicht schlammig. Das zweite Drittel ist auch auf einer Wiese aber technisch anspruchsvoller mit kleinen Anstiegen und Schräghangkurven. Das letzte Drittel kann sehr schlammig werden und beinhaltet Anstiege, Treppen, Abfahrten und eine große Schräghangkurve, die zum Ziel führt. Das Wetter ist natürlich auch wichtig. Bei guten Bedingungen würde ich den Kurs als mittelschwer einstufen, bei Regen wird es schwieriger und bei Eis und Schnee sowieso.»
Einen ihrer größten Erfolge feierte die Majerus jedoch weder im Gelände, noch als Einzelsportlerin. Mit ihrem Team Boels-Dolmans siegte sie im letzten Oktober bei der Mannschaftszeitfahr-WM in Doha. «2016 war ein herausragendes Jahr für mich. Wir haben so lange für den Titel bei der Team-WM gearbeitet und ich war darüber hinaus die einzige, die vorher noch nie Weltmeisterin geworden war, daher war es für mich vielleicht noch einen Tick spezieller.» Ein Einzeltitel am Samstag würde sicherlich das luxemburgische Publikum in Ekstase bringen, doch Majerus schätzt ihre Chancen realistisch ein: «Ich möchte meinen neunten Platz aus dem Vorjahr verbessern und strebe ein Top-Ten-Ergebnis an. Ich weiß, dass ich auch besser abschneiden kann, wenn alles perfekt läuft - das hat mein fünfter Platz beim Weltcup in Namur gezeigt.»
Der Weltradsportverband (UCI) hat einen Trailer zu den anstehenden Titelkämpfen in Bieles veröffentlicht, der eine kleinen Vorgeschmack auf die Titelkämpfe bietet.
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