Heubach (rad-net) - In zehn Tagen eröffnet das 19. BiketheRock powered by KMC in Heubach die Saison der Mountainbike-Bundesliga. Mit dabei ist nach sechs Jahren Pause nicht nur auch mal wieder Manuel Fumic, sondern mit ihm auch alle anderen amtierenden Deutschen Meister in Elite und U23 sowie Olympia-Kandidaten. Im Damen-Feld setzt die Weltranglistenerste Jolanda Neff die Maßstäbe, bei den Herren ist Maxime Marotte der nominell stärkste Fahrer.
Die MTB-Bundesliga gastiert am 4. und 5. Mai zum 17. Mal in Folge in Heubach. Zum 13. Mal firmieren die Cross-Country-Rennen in der Kategorie HC. Das BiketheRock ist seit vielen Jahren eine Art Leuchtturm in der Bundesliga-Serie.
Doch immer wieder wurden manche der besten deutschen Biker beim Heimspiel an der Startlinie vermisst.
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) hat sich in Heubach rar gemacht, 2013 war er zum letzten Mal beim BiketheRock. Damals erlitt er an vierter Stelle fahrend, in der vorletzten Runde Defekt und wurde schließlich Siebter. Wie viele fürchtet auch Fumic den langen Old-School-Anstieg, doch in der Regel war das nicht der Grund für seine Abwesenheit. Meist kollidierte der Termin mit seinen Planungen. Schlecht aussehen tut er auf dem Terrain eigentlich nicht. «Ich weiß, eigentlich kann ich das ja», meint der Kirchheimer. Wie gut er nach seinem langwierigen Infekt nach dem Cape Epic am 5. Mai schon wieder in Schuss sein wird, bleibt aber erst mal offen.
Gerne würden ihm ein paar andere Fahrer den Rang des besten Deutschen streitig machen. Als da wäre zum Beispiel Georg Egger (Lexware), obschon dem das Gelände auch nicht liegt. Der war vor Wochenfrist als 20. sogar kurz mal bester Deutscher in der Weltrangliste, nachdem er Fumic knapp überholt hatte. Inzwischen hat sich die Reihenfolge wieder gedreht. Oder Ben Zwiehoff (Bergamont), ein ausgewiesen starker Kletterer oder Markus Schulte-Lünzum (Bike Ways Racing Team), der wieder im Kommen ist. Martin Gluth (Superior XC) hat sich in solchen langen Anstiegen inzwischen verbessert und wer weiß, welche Rolle Simon Stiebjahn (Team Bulls) spielen kann. Der fährt am Samstag aber an Ort und Stelle schon den Fujibikes-Marathon, als Testlauf für die DM 2020.
Nun, mit wem bekommen es die deutschen Herren in Heubach zu tun? Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing), aktueller Weltranglisten-Fünfter, führt eine Liste von Weltklasse-Bikern an. Seine französischen Landsleute Jordan Sarrou (Absolute Absalon), Titouan Carod (BMC Racing) und Victor Koretzky (KMC Ekoi Orbea) gehören dazu, genauso wie dessen Teamkollegen, die Schweizer Florian Vogel und Thomas Litscher, sowie Carods Teamgenossen Reto Indergand und Lukas Flückiger.
Jede Menge Prüfsteine für die deutschen Damen
Im Lager der Damen haben sich mit Jolanda Neff (Trek Factory Racing) und Maja Wloszczowska (Kross Racing) die Nummer eins und zwei der Weltrangliste angekündigt. Neff hat, im Gegensatz zu ihrer Freundin Wloszczowska, das BiketheRock noch nicht gewonnen. «Das Rennen ist jedes Jahr ein Höhepunkt. Die Organisatoren sind toll und kümmern sich um die Fahrer. Ich freue mich schon jetzt auf das BiketheRock», sagt die Schweizerin. «Mir gefällt auch die Strecke prima.»
Mit Yana Belomoina und Anne Tauber (beide CST Sandd Bafang) kommen zwei starke Konkurrentinnen mit Kletterqualitäten. Anne Terpstra (Ghost Factory Racing), Ramona Forchini (jb Brunex-Felt) oder Annie Last (KMC Ekoi Orbea) sind vielleicht keine Siegkandidatinnen, besitzen aber doch großes Format.
Mit ihnen messen sich die Deutsche Meisterinnen Elisabeth Brandau (Radon EBE-Racing) und Ronja Eibl (Corendon-Circus). Während Brandau im Vorjahr den Klassiker gewann, war U23-Fahrerin Eibl Fünfte. Auf beide darf man gespannt sein, genauso wie auf Vize-Meisterin Adelheid Morath (KS Trek), für die Heubach eines ihrer Lieblingsrennen ist. Und die DM-Dritte Nadine Rieder (Rotwild Factory Racing) hat das Klettern inzwischen auch gelernt.
Summa Summarum sind alle DM-Medaillengewinner der Elite am Start und mit Eibl und Max Brandl (Lexware) auch beide Hoffnungsträger, respektive U23-Meisterin und -Meister.
Mit dem BiketheRock dürfte damit ein würdiger Start in die Bundesliga-Saison 2019 gelingen. Wie immer eigentlich.