Berlin (rad-net) - Am Wochenende fand die Jahreshauptversammlung des Berliner Radsportverbandes statt. Präsident Ralf Zehr kündigte verschiedene Neuerungen im BRV an, um den Verband ein festes Fundament zu geben. Dabei soll die Zusammenarbeit von Senat, BRV und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Mittelpunkt stehen.
Die drei Parteien können bei möglichen Radsportveranstaltungen künftig auf die Unterstützung der SCC Event GmbH zurückgreifen. Überdies gab es von der GASAG unter Gasag-Velostrom ein Angebot für die Rad-Community, das anlässlich dieser JHV vom Bereichsleiter Vertrieb Martin Ridder vorgestellt wurde und vor allem dem Nachwuchs zugute kommen soll.
Ein weiterer Gast war der Vizepräsident des Brandenburgischen Radsportverbandes, Detlef Uhlig, der in seinen Grußworten von gleichen Problemen und Sorgen sprach, aber auch einige positive Dinge erwähnte, wie den in diesem Jahr stattfindenden Weltcup im Trial, der Mitte Oktober auf dem Flughafen Tempelhof zur Austragung kommen, und neben dem Bahn-Weltcup Ende November im Velodrom eines der herausragenden, radsportlichen Events sein wird. «Eine gemeinsame Vorstandssitzung von Brandenburg und Berlin wäre ein Schritt nach vorn», gab er zu Protokoll.
Bei dem Bericht des Präsidenten fehlten einigen Mitgliedern konkrete Vorstellungen, wie es mit dem Radsport in Berlin weitergehen soll. Die Diskussionen waren heftig und dabei zeigte sich Uneinigkeit im Verband. Nach den Berichten des Schatzmeisters und der Kassenprüfer, die im Berichtszeitraum Schwerstarbeit aufgrund kommender, neuer Strukturen im Finanzwesen zu verrichten hatten und dennoch ein positives Ergebnis präsentieren konnten, wurde letztlich auch der Vorstand entlastet und dem Haushaltsplan 2018 die Zustimmung erteilt.
Die folgenden Wahlen waren zum großen Teil einstimmig: Werner Otto als Fachwart für Bahnrennsport, Sascha Looke als Zeugwart, Michael Braun als Fachwart für Breitensport, Konstantin Henschen als neuer Fachwart für Mountainbike und der Kassenrevisor Ralf Feuerbaum waren zu wählen, während Joachim Schlaphoff in seinem Amt als Fachwart für Kunstradsport bestätigt wurde. Für das Schieds- und Ehrengericht wurden Horst Brenner und Hans-Joachim Schubert für zwei verstorbene Mitglieder neu gewählt, ebenso wie als Ersatzmitglied Sina Päske. Ein Jugendleiter musste nicht bestätigt werden, da im Jugendausschuss sich kein Kandidat zur Wahl gestellt hatte. Der Posten des Pressewartes blieb vakant, aber mit Robert Burkhardt stellte sich ein zukünftiger Kandidat als dann neu zu wählender Pressesprecher vor, der für eine Vermarktung des BRV sorgen möchte. Zunächst wird der Bereichsleiter der Velokonzept Saade GmbH ehrenamtlich dem BRV zur Seite stehen.
Für langjährige Mitgliedschaft im BDR (70 Jahre) wurde Wolfram Paul vom BRC Semper mit der Goldenen Nadel des BDR ausgezeichnet und für den unermüdlich für den Radsport tätigen Michael Lemke vom Marzahner RC 94 gab es ebenso die Ehrennadel des BRV in Gold wie für den langjährigen Trainer Horst Müller von der NRVg. Luisenstadt und den scheidenden Pressewart Bernd Mülle. Für sein Lebenswerk als langjähriger Trainer im Nachwuchsbereich beim SC Berlin erhielt Klaus Wagner eine Medaille von der KPM, der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin. Erwähnenswert auch der Fair-Play Preis 2018 aus einer privaten Spende für das seit einiger Zeit von Radsporteltern betriebene Catering bei Veranstaltungen, wo die Erlöse in die Nachwuchsarbeit einfließen.
«Wollen wir hoffen, dass es gelingt, den BRV in zukünftig ruhiges Fahrwasser zu führen, aber dazu benötigt es die Mitarbeit aller Vereine, die sich dringend in kompetenter Runde zusammensetzen müssen», wie es Hans-Joachim Schubert noch einmal zum Abschluss forderte. «Aber nicht nur reden, sondern vor allen Dingen machen kann nur im Fokus stehen, denn die Sportlerinnen und Sportler, um die es geht, dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Die Verantwortung aller für den Nachwuchs ist gefragt und dessen sollten sich alle bewusst sein. Nur gemeinsam kann der Verband bestehen, ansonsten ist der Fortbestand zum Scheitern verurteilt, erinnerte Ehrenpräsident Wolfgang Scheibner mit klaren Worten, als er vor allem die Probleme in der Kommunikation ansprach, die es zu lösen gilt. «Wir werden einen Weg finden und dafür sorgen, dass die kommende Saison besser läuft als zuletzt», stellte Ralf Zehr mit seinem Schlusswort fest.
Quelle: Berliner Radsportverband e.V.