Col d'Èze (dpa) - Beim Traditionsrennen Paris-Nizza ist Radprofi Richie Porte auf eigene Rechnung gefahren und hat sich den Sieg nicht nehmen lassen.
Der 30 Jahre alte Australier, im britischen Team Sky sonst Edelhelfer für den früheren Tour-de-France-Sieger Chris Froome, sicherte sich zum zweiten Mal nach 2013 unangefochten den Gesamterfolg. Nach sieben Etappen hatte Porte im Gesamtklassement 30 Sekunden Vorsprung auf das zeitgleiche Trio Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step), Simon Spilak (Katusha) und Ex-Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida).
Porte, der am Vortag noch gestürzt war, machte den Erfolg mit dem Sieg im abschließenden Bergzeitfahren auf den Col d'Èze oberhalb von Nizza perfekt. Die bis zu 4,7 Prozent steile Steigung bewältigte er in 20:23 Minuten und verwies Spilak, der 13 Sekunden Rückstand hatte, auf den zweiten Platz. Der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Etixx-Quick Step) musste zeitgleich mit seinem Teamkollegen Kwiatkowski, die beide mit 29 Sekunden Rückstand ins Ziel fuhren, mit Rang vier zufrieden sein.
Der Franzose Tony Gallopin (Sky), der sich am Vortag das Gelbe Trikot gesichert hatte, ging im Kampf gegen die Uhr unter und verlor auf den Tagessieger auf dem Col d'Èze über 1:30 Minuten. Sein prominenter Teamkollege Bradley Wiggins, der im Juni in London den Stunden-Weltrekord brechen und bei Paris-Roubaix im April auf Sieg fahren will, trat zum Zeitfahren nicht an.
An den Vortagen hatte der Brite zeitweilig das Tempo nicht mitgehen können. Der Toursieger von 2012 hat inzwischen fast zehn Kilogramm Muskelmasse zugelegt, weil er nach Paris-Roubaix nur noch auf der Bahn starten will. Der gebürtige Rostocker André Greipel, Gewinner der zweiten Etappe und ein Sprint-Spezialist, hatte seine Koffer schon am Vortag gepackt.