Mogollon (dpa) - Lance Armstrong ist mit dem Auftakt seiner Giro- Generalprobe im US-Staat New Mexico zufrieden. «Besser als ich dachte», lautete sein Fazit nach der ersten Etappe der Gila-Tour, die der Rekonvaleszent nach 151 Kilometern in Mogollon als Achter beendete.
Zuvor hatte er seinem Team-Kollegen Levi Leipheimer mit zum Etappensieg verholfen.
Der überraschende Start in New Mexico war kurzfristig nur zustande gekommen, weil der Weltverband UCI wie zum Jahresbeginn in Australien eine «Lex Armstrong» schuf. Eigentlich hätten bei der unterklassigen Tour keine ProTour-Teams starten dürfen. Aber weil der prominente Seriensieger der Tour de France vor seinem Premieren-Start beim Giro d'Italia am 9. Mai in Venedig nach seiner Schlüsselbein-OP dringend noch Wettkampf-Kilometer brauchte, lenkte die UCI wohl ein.
Schon bei seinem Comeback-Start im Januar bei der Tour Down Under hatte der Dachverband ein Auge zugedrückt. Armstrong hätte dort noch nicht starten dürfen, weil er nach der Ankündigung seiner Rückkehr nach dreieinhalb Jahren Ruhestand nicht lange genug im Anti-Doping- Programm des US-Verbandes war.
«Du fühlst dich steif und blockiert. Das hatte ich erwartet. Du kannst im Training harte Intervalle trainieren, aber nicht Renn- Situationen ersetzen», sagte Armstrong nach dem Rennen in Mogollon. Sein mit einer Titanplatte fixiertes Schlüsselbein, das er sich bei einem Sturz am 23. März bei der Rundfahrt Castilla y Léon in Spanien gebrochen hatte, habe ihm keine Schmerzen bereitet, berichtete er.
«Ein Gefühl für den Renn-Rhythmus bekommen, für das Tempo, für die Beschleunigungen des Feldes - darum geht es hier für Lance. Er fühlte sich gut und konnte noch einiges für Levi tun», bilanzierte Astana- Manager Johan Bruyneel den ersten Auftritt seines Schützlings («Ich war etwas nervös») nach fünf Wochen.
«Ich muss jetzt noch etwas an meinem Gewicht tun, leichter werden», sagte Armstrong, der nach seinem Italien-Abstecher im Juni in den Staaten die Tour de France vorbereiten will. Beim Giro dürfte kaum mit ihm zu rechnen sein, außer zum Auftakt vielleicht beim 20,5 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren am Lido di Venezia. Dort ist sein Astana-Team am 9. Mai Favorit und Armstrong könnte zum ersten Mal in seinem Leben das Rosa Trikot - wenigstens kurzzeitig - tragen. Der Mann bei Astana für das Gesamtklassement könnte Leipheimer sein, der in diesem Jahr schon zwei Rundfahrten gewann.