Berlin (dpa) - Die Sportwelt wartet weiter auf eine offizielle Reaktion von Lance Armstrong nach dessen Doping-Urteil - der tief gefallene Ex-Radprofi beschränkt sich aber weiterhin auf subtile Sticheleien.
Bei Twitter schrieb der Texaner am Montag, bezugnehmend auf eine jüngst publik gewordene Affäre einer in den USA bekannten Leichtathletik-Trainerin von vor gut zehn Jahren: «Wir haben 2013, richtig? Geschichten von 2002 lesen ist Bullshit, finde ich. Oh, warte mal.» Im vorigen Jahr war Armstrong Doping nachgewiesen worden, das er unter anderem bei seinen Tour-de-France-Siegen zwischen 1999 und 2005 betrieben hatte. Die Erfolge wurden ihm deswegen aberkannt.
Dies ist nicht die erste Provokation des 41-Jährigen, nachdem die Anti-Doping-Agentur USADA im Oktober einen umfassendes Bericht zu den Machenschaften in Armstrongs früheren Teams vorgelegt hatte. Im November stellte er ein Foto ins Internet, das ihn auf der heimischen Couch unter den an der Wand aufgehängte sieben gelben Tour-Trikots zeigt - Bildunterschrift: «Zeit zum Ausruhen». Die sieben Siege waren ihm zu dem Zeitpunkt offiziell entzogen worden.
Jüngst twitterte er einen Link zu einem Blogbeitrag eines ihn zum Teil verteidigenden Radsport-Fotografen - Bildunterschrift: «Ein "Fotograf" hat das bislang ausgewogenste Stück "geschrieben"».
Armstrong hatte stets alle Dopingvorwürfe bestritten und seine Kritiker zum Teil scharf angegriffen. Am Wochenende berichtete die «New York Times», der gesperrte Sportler denke über ein Geständnis nach. Offiziell bestätigt wurde dies bislang nicht.