Messigny-et-Vantoux (rad-net) - Am kommenden Wochenende startet für die deutschen BMX-Fahrer die neue Saison. Im französischen Messigny-et-Vantoux startet der erste Lauf der europäischen Meisterschaftsserie bei der sich die deutschen BMXler Chancen ausrechnen. «Gewinnen werden wir sicher nicht, aber gute Platzierungen sind drin», sagte Bundestrainer Simon Schirle. «Prognosen sind aber schwierig, weil es der erste internationale Wettkampf nach der Winterpause ist.»
Gut trainiert haben die Sportlerinnen und Sportler des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), die sich im letzten Jahr zwei Startplätze bei den Olympischen Spielen in London erkämpften und auch 2016 in Rio dabei sein wollen. Der BDR versucht sie dabei bestmöglich zu unterstützen. So kann das Team in diesem Jahr bis auf eine Ausnahme an allen Weltcups und EM-Meisterschaftsläufen teilnehmen. Auch die WM im Juli in Neuseeland steht im Rennkalender. Im Verband weiß man, wie wichtig es ist, internationale Erfahrungen zu sammeln und hat 2013 den Etat erhöht.
Trotzdem fehlt es noch an vielem, der BMX-Sport in Deutschland steckt nach wie vor in Kinderschuhen, jedenfalls im Vergleich zu den Konkurrenten aus Südamerika, England und den Niederlanden. Das größte Problem sind fehlende Bahnen. Zwar gibt es einige gute Gelände, wie in Weiterstadt, Ahnatal oder Kornwestheim, aber es fehlt eine Bahn mit einer den internationalen Standards entsprechenden Startrampe. «Das ist so, als würden die Bahnfahrer immer nur auf der Straße trainieren. Dann lernen sie auch nicht, sich optimal auf der Piste zu bewegen», beklagt Simon Schirle, der auch Stützpunkttrainer in Baden-Württemberg ist.
Darum reist Schirle mit seinen Schützlingen zum Training oft ins Ausland, nach Aigle, Papendal oder sogar Kopenhagen. Dort müssen Bahnnutzung und Unterkunft größtenteils selbst finanziert werden, weil das Budget nur auf Wettkämpfe ausgelegt ist. «Aber wir brauchen das Training auf diesen Bahnen», sagte Schirle.
Große Unterstützung finden die deutschen BMXler auch 2013 wieder bei Francisco Bähr, ein Unternehmer aus Braunshardt, der das BMX-Air Team gegründet hat. «Das erste Ziel ist, dass mehr deutsche Fahrer international im Einsatz sind. Das zweite Ziel ist Olympia 2016 in Rio», formuliert Bähr einen Fünf-Jahres-Plan, der Hoffnung auf die Zukunft des BMX-Sports in Deutschland macht.
Dazu tragen auch Fahrerinnen und Fahrer wie Nadja Pries, Luis Brethauer, Daniel Schlang oder Maik Baier bei, der in diesem Frühjahr wegen seiner Berufsausbildung allerdings ein wenig kürzer treten muss. Auch in den unteren Rennklassen gibt es Talente, die Hoffnung machen: Jakob Bernhart, Sarah Sailer oder Louis Blümlein. Sie alle träumen von Olympia. Aber das ist noch ein weiter Weg, für die Sportlerinnen und Sportler und für den BMX-Sport in Deutschland.
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