Frankfurt (rad-net) Ab sofort gibt es ein einheitliches «Rezept für Bewegung». Dieses wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Bundesärztekammer (BÄK) und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin (DGSP) erarbeitet. Ärztinnen und Ärzte können ihren Patientinnen und Patienten auf diese Weise eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivitäten geben.
In Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig Holstein und Thüringen wird Bewegung bereits auf einem Rezept verordnet. Weitere Länder stehen in den Startlöchern. Die Aktion wird vom DOSB, der BÄK und der DGSP getragen. Die Vereine in den Landessportbünden des DOSB bieten hierzu vielfältige qualitätsgesicherte Bewegungsangebote mit den Schwerpunkten Herz-Kreislauf, Muskel- und Skelettsystem, Entspannung/Stressbewältigung sowie Koordination und motorische Förderung an, die auch für Ungeübte empfohlen werden können.
«Körperliche Aktivität verhilft zu mehr Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. So kann Übergewicht reduziert und der Stress besser bewältigt werden. Ich hoffe, dass das einheitliche Rezept den Durchbruch in allen Bundesländern schafft und vor allem auch Eingang in die ärztliche Praxis findet», sagt Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung.
Der Bund Deutscher Radfahrer befürwortet das «Rezept für Bewegung». «Diese Aktivität begrüßen wir als Spitzensportverband sehr. Bewegung stärkt die Gesundheit und das Wohlbefinden. Dafür ist der Radsport ideal. Wenn wir als Dachverband mit den Landesverbänden und den Vereinen gezielte Aktionen in Kooperation mit den Ärzten und Krankenkassen durchführen, kann jeder davon profitieren. Sicherlich ist dies auch für Neu- und Wiedereinsteiger eine gute Gelegenheit unter Beobachtung sich an körperliche Belastung zu gewöhnen und eine große Chance für unsere Vereine, ihre Kompetenz zu zeigen und eventuell sogar neue Mitglieder zu gewinnen», so Wolfgang Schoppe, BDR-Vizepräsident für Breiten- und Freizeitsport gegenüber «rad-net».
Das «Rezept für Bewegung» sei in etlichen Fällen eine Alternative zur Verschreibung von Medikamenten, in anderen Fällen eine gute Ergänzung, betont Rudolf Henke, Vorstandsmitglied der Bundeärztekammer (BÄK) und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitsförderung und Prävention: «Ärzte heilen nicht nur mit Arzneien und Operationen, sie sind auch Gesundheitsberater für ihre Patienten. Das Rezept für Bewegung unterstützt sie dabei.»
Auch die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention spricht sich für die Verschreibung von Bewegung aus. «Bewegung ist Medizin. Körperliche Aktivität wirkt präventiv, fördert die Gesundung bei Krankheiten und unterstützt die Rehabilitation nach Krankheit», sagt der Präsident der DGSP, Professor Dr. Herbert Löllgen.
Studien zeigen, dass Patienten in ihrem Arzt einen kompetenten Ansprechpartner für Gesundheitsfragen sehen. Zudem bieten die Sportvereine ein vielfältiges Angebot zur Bewegungsförderung und halten hierzu entsprechendes Informationsmaterial vor. Etwa 18.000 Gesundheitssportangebote der Vereine sind mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichnet und werden von eigens hierfür ausgebildeten Übungsleitern geleitet.