Berlin (dpa/rad-net) - Der 38 Jahre alte Radprofi Andreas Klöden hat seine Karriere beendet. Der zweimalige Zweite der Tour de France (2004/2006) nannte unter anderem gescheiterte Vertragsverhandlungen als Grund für die Beendigung seiner Laufbahn nach 16 Jahren.
Klöden fuhr in den vergangenen Jahre für das Team RadioShack-Trek, wo er Mannschaftskollege des inzwischen 42-jährigen Jens Voigt war. Während der Berliner noch weiter für den neuen Trek-Rennstall aktiv sein wird, bekam Klöden keinen neuen Vertrag. Das bestätigte Teamsprecher Tim Vanderjeugd. Der Bremer «Weser-Kurier» hatte heute das Ende von Klödens Laufbahn vermeldet.
Der gebürtige Lausitzer hatte sich in den Neunziger Jahren an der Seite seines Freundes Jan Ullrich im Team Telekom einen Namen gemacht. In der gemeinsamen Zeit holte er hinter Ullrich und Alexander Winokurow bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Bronzemedaille.
Zu den Erfolgen des oftmals verletzungsanfälligen Bergfahrers und Ästheten auf dem Zeitfahrrad zählen unter anderem der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2004 sowie Siege bei den Rundfahrt-Klassikern Paris-Nizza (2000), der Baskenland-Rundfahrt (2000/2011), Tirreno Adriatico (2007) und der Tour de Romandie (2008). Auch wenn er in dieser Saison keinen Sieg einfuhr, war er noch gut unterwegs. Im Sommer beendete er seine zwölfte und letzte Tour de France beendete er auf dem 30. Platz - als bester Deutscher.
Der in seinen Teams meist nur in der zweiten Reihe stehende Klöden galt als besonders cleverer Verhandler und ließ sich immer fürstlich entlohnen. Auch ohne den ganz großen Erfolg gehörte «Hilde» - so sein Spitzname - zu den Millionen-Verdienern.
Als weiteren Grund für sein Karriereende nannte Klöden, dass es auch an der Zeit sei, sich der Familie - seiner Frau Bettina und den Töchtern Felicitas (11) und Letizia (8) – zu widmen. «Ich mache erst einmal ein halbes Jahr Pause, dann sehen wir weiter», sagte Klöden der Nachrichtenagentur dpa.
Eine sogenannte Expertenkommission zur Aufklärung der Dopingvorwürfe gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin der Uni-Klinik Freiburg hatte 2009 in ihrem Abschlussbericht auch Dopingvorwürfe gegen Klöden erhoben. Der Wahlschweizer bestritt stets vehement jedwede Doping-Verstrickung. Die Staatsanwaltschaft Bonn hatte zuvor auf die Eröffnung eines Verfahrens verzichtet, nachdem Klöden ähnlich wie Ullrich eine Geldsumme für wohltätige Zwecke gespendet hatte.
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